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Todesbote, im europ. Volksglauben sind der Holzwurm, Anobium pertinax, und der Kauz (meist Steinkauz, Athene noctua) die bekanntesten T.n. Im Fall des Holzwurms kann von der Pps. vermutet werden, daß Raps als Sterbebettphänomen, rationalisiert und »natürlich gedeutet«, dem Holzbewohner zugeschrieben wurde. — Beim Kauz mag es eine Rolle spielen, daß er gern zum Licht hinfliegt, und deshalb oft an die erleuchteten Scheiben stieß, wenn man bis tief in die Nacht am Bett Todeszauber, der Ethnographie aus verschiedenen Kulturen bekannte Erscheinung; eine magische Praktik wird mit dem Ziel des Ablebens einer bestimmten Person vorgenommen, und tatsächlich stirbt diese Person manchmal bald darauf. Auch Paracelsus kannte das Phänomen: »Imagination, die wider mich gebraucht wird, mag also streng gebraucht werden, daß ich durch eines anderen Imagination mag getötet werden.« Neben die Imagination, d. h. die Wirkung des bösen Willens, treten oft schadenszauberische Operationen mit Gegenständen, die das Opfer repräsentieren, oft sogar von ihm stammen (abgeschnittene Nägel oder Haare z. B.). — Eine einfache Erklärung sieht im T. einen autosuggestiven Effekt (vorausgesetzt das Opfer weiß von der magischen Handlung); manche Autoren scheinen auch eine psychokinetische letale Wirkung für möglich zu halten. Daneben ist aber zu bedenken, daß der T. ein affektives Feld schafft und strukturiert; die Ereignisse in diesem Feld sind mehr als bloße Suggestion, außerdem könnte dieses Feld synchronistische Synchronizität) Phänomene begünstigen. |
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