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Selbstverbrennung, spontane

 
       
  Das Phänomen der menschlichen Selbstverbrennung aus unbekannten Gründen gehört zu den unerklärlichsten und bedrohlichsten Phänomenen überhaupt. Die dabei festgestellten Effekte stehen im Widerspruch zu allen Naturgesetzen. Mediziner und andere Wissenschaftler haben keinerlei Erklärungen für dieses Phänomen. Plötzlich ist ein Häufchen Asche, was kurz zuvor noch ein Mensch war, aber die Umgebung ist so gut wie unbeschädigt. In einigen Fällen brannte sogar noch eine Kerze langsam herunter. Am frühen Morgen des 5. Dezembers 1966 betrat der Gasableser Don Gosnell das Haus des zweiundneunzigjährigen Arztes Dr. John Bentley in Coudersport (US Bundesstaat Pennsylvania), um den Stand des Zählers zu kontrollieren. Auf sein Klingeln meldete sich niemand. So ging er allein in den Keller. Am Zähler sah er ein Häufchen Asche, das offenbar durch ein verrußtes Loch aus dem Badezimmer des Arztes heruntergerieselt war. Er ging noch einmal in die Wohnung und öffnete das Badezimmer. Auf dem Boden lag ein Fuß, noch im Hausschuh, der Rest des Arztes war verbrannt. Sonst war im Badezimmer nicht einmal die Spur eines Feuers zu erkennen.
Spontane Selbstverbrennungen konzentrieren sich unerklärlicher Weise auf westliche Länder. Berichte darüber sind uralt. Und die erste wissenschaftliche Untersuchung des Phänomens geht auf einen Mord im Frankreich des 18. Jahrhunderts zurück. 1725 wurde der Gastwirt Jean Millet aus Reims angeklagt, seine Frau umgebracht zu haben. Die Frau war völlig verbrannt gefunden worden. Aber es gab sonst keine Beschädigungen im Zimmer. Nur der Boden unter dem Aschenhaufen war angekokelt. Der zu Unrecht angeklagte Ehemann wurde freigesprochen, weil der junge Arzt Le Cat das Gericht überzeugen konnte, dass es sich um keinen Mord, sondern um Selbstmord handelte, wenngleich er schon sehr eigenartig war. Dr. Le Cat wies nach, dass die alkoholkranke Wirtin so betrunken gewesen war, dass eine Selbstverbrennung möglich gewesen war. Dr. Cat wurde zum Fachmann für Selbstverbrennungen. Bereits 1731 erschien in Frankreich ein Buch über Selbstverbrennungen des menschlichen Körpers. Es gab bis dahin genug Vorfälle und Erklärungsversuche. Außerdem entwickelte sich der Volksaberglaube, demzufolge starke Trinker mit dem Verbrennen rechnen müssten.
Die Wissenschaft begann sich erst im 19. Jahrhundert für diese absonderliche Todesart zu interessieren. Auch die Presse fand Selbstverbrennungen nun interessant. Das »British Medical Journal« schilderte am 21. April 1888 den Fall eines alten Soldaten. Er war in einer Scheune verbrannt. Da er mit einer Flasche Schnaps hineingegangen war, dachte man zunächst an einen normalen Unfalltod.
Aber die Umstände sprachen dagegen: Ein Teil des Fleisches war wie mit einem Laser weggeschnitten worden und die Knochen lagen frei. Die Hitze musste so stark gewesen sein, dass das schiefergedeckte Dach über ihm zersprungen war. Aber die Heuballen, die direkt neben dem Toten lagen, waren nicht entzündet worden. Das Gesicht des Toten war erhalten geblieben. Es wirkte entspannt und zeigte keine Spuren eines Todeskampfes. Der alte Soldat lag da wie vom Blitz getroffen.
Schon damals rätselten die Wissenschaftler, wie es überhaupt möglich ist, dass Körper teilweise zu Asche verbrennen. In einem Krematorium braucht man eine Temperatur von 1400 Grad über lange Zeit, oft Stunden, bis eine Leiche zu Asche verbrannt ist. Bei der spontanen Selbstverbrennung geschieht es in Bruchteilen von Sekunden.
Es sind tausende von Fällen der Selbstverbrennung bekannt. Der Volksaberglaube hat zum Teil Recht, wenn er Alkoholismus als Ursache anführt. In der Tat waren viele der Opfer Alkoholiker. Viele waren auch nur arm, depressiv oder lebten in schlechten Verhältnissen. Zwar waren auch Geistliche, Adelige und Wohlhabende unter den Opfern, aber sie gehörten zumeist auch zu denen, die offenbar vom Leben genug hatten oder unheilbar krank waren. Es sind jedoch auch Fälle bekannt geworden, in denen Selbstverbrennungen durch rasches Handeln verhindert werden konnten.
So stand der Professor für Mathematik an der Universität Nashville (US Bundesstaat Tennessee), James Hilton, am 5. Juli 1835 plötzlich in Flammen. Aus seinem Bein kam eine zentimeterlange Flamme mit dem Durchmesser eines Vierteldollarstücks. Er versuchte vergeblich, die Flamme mit den Händen auszuschlagen. Er schaltete blitzschnell und bedeckte die Flamme an seinem Bein mit den Händen, weil nichts auf der Welt ohne Sauerstoff brennen kann. Das rettete ihm vermutlich das Leben. Mitten in einer Bar des Londoner Vergnügungsviertels Soho ging 1936 Maybelle Andrews, eine neunzehnjährige Sekretärin in Flammen auf. Beim Tanzen schlugen plötzlich Flammen aus ihrer Brust und dem Rücken und verbrannten sie in Minutenschnelle. Alle Versuche anderer Tänzer, die Flammen zu löschen, blieben erfolglos! Die Polizei und die Gerichtsmediziner untersuchten den Fall und kamen zu dem Ergebnis: »Tod durch Unfall, verursacht von einem Feuer unbekannten Ursprungs. «
 
 

 

 

 
 
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