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Politik

 
       
  Politisch handeln heißt: die Machtverhältnisse in Staat und Gesellschaft erkennen und beeinflussen. Vielen Menschen, auch Christen, gilt P. aber als >schmutziges Geschäftlieben wie sich selbst< (Mt 22,39). Trotzdem nahmen es in der Vergangenheit die Kirchen oft hin, daß in der P. eigene Gesetze galten: Menschen weiteten ihre eigene Macht zügellos aus, hielten unmenschliche Arbeitsverhältnisse gewaltsam aufrecht, unterdrückten demokratische Bewegungen und führten Kriege, um anderen eigene Interessen aufzuzwingen (siehe› Gewalt). Der Kirchenkampf gegen den Nationalsozialismus und Faschismus und das Schuldbekenntnis der evangelischen Kirche nach dem 2. Weltkrieg (>Stuttgarter Schuldbekenntnis() schreckten viele Christen aus diesem Versagen auf. Sie begriffen wieder: Staat und Kirche müssen getrennt bleiben. Unpolitisch aber kann die Kirche nicht sein. Wenn sie schweigt, nützt sie damit nur den Interessen neuer Machthaber. Die Denkschriften, mit denen die EKD seitdem ihre Verantwortung in der P. wahrzunehmen versuchte, riefen z. B. auf zur rückhaltlosen Versöhnung mit Polen oder zu einer umfassenden Ausweitung der Entwicklungshilfe. Am radikalsten wurden die Christen in Deutschland in den letzten Jahren aber durch die Anti-Rassismusund Anti-Militarismus-Programme des Weltkirchenrats zum Nachdenken gezwungen. Wer tiefgreifende politische Reformen verlangt, wird bei uns – zumal als Jugendlicher – leicht als Träumer verlacht oder als Extremist verdächtigt. Christen, die davon sprechen, daß einmal, im Reich Gottes, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit in der gan138 zen Schöpfung verwirklicht werden, können aber nicht hinnehmen, daß diese Hoffnung zu einer billigen Vertröstung auf ein Jenseits verkümmert. Die Existenz >christlicher< Parteien oder Gewerkschaften garantiert noch nicht, daß da auch P. im Sinne des Evangeliums gemacht wird. Welche Politiker Christen unterstützen, müssen sie davon abhängig machen, wie ernsthaft diese konkret für Freiheit und Gerechtigkeit eintreten: in unserer Gesellschaft und im Verhältnis zwischen den Staaten und Nationen der Welt. D. S. Öffentlichkeit; Revolution; Staat; Widerstand  
 

 

 

 
 
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