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Merlin, nach der Artus-Sage Zauberer und Seher bei König Artus. M. ist der heidnische Magier, der in der Sage das Gegengewicht zu dem mystischen Christentum des Parzival und all jener bildet, die auf der Suche nach dem Gral waren. Somit verkörpert er jene Elemente in der Sage, die einen radikalen Trennungsstrich zwischen der Magie und dem orthodoxen Christentum ziehen. Auf die M.-Sage beziehen sich viele okkulte Gruppen, besonders in England.
Merlin, bedeutender Zauberer und Druide der Artussage. Die Sagengestalt Merlin entspricht vielleicht einem Barden und Seher namens Myraddin, der ein Gehilfe des britischen Stammesführers Ambrosius Aurelianius war und in der Nähe der Solway Firth lebte. Seine Zauberbanne sollen die Schlacht von Arderydd nahe Carlisle verursacht haben, aber nachdem er in einer Vision den Himmel schaute, verfiel er in Raserei und Wahnsinn und streifte fortan für den Rest seines Lebens durch die Wälder der schottischen Niederungen. Der mythische Merlin wurde als »Dämonen« -Kind von einer Feenjungfrau geboren. Schon als Kind wurde er durch seine Zaubergabe der Prophetie berühmt und besuchte mit fünf Jahren den Hof Vortigerns. Der König rätselte über einen Fluch, der die Festen seiner Burg auf der Salisbury-Ebene bedrohte. Astrologen hatten dem Monarchen gesagt, nur das Blut eines Kindes könne dem Fluch entgegenwirken, wohingegen Merlin behauptete, die unheilvolle Ursache seien zwei mächtige, grimmige Drachen – ein roter und ein weißer –, die unter der Erde im Streit miteinander lägen. Merlin sagte voraus, daß der weiße Drache den Sieg davontragen und der Tod des roten Ungeheuers Vortigerns eigenen Tod ankündigen würde. Als seine Prophezeiung eintraf, erlangte er als Zauberer Berühmtheit. Er diente dem nächsten König, Uther Pendragon, und half ihm bei der Errichtung einer neuen Burg in Carlisle, in der die sagenumwobene Tafelrunde entstand. Merlin erzog auch den jungen Thronfolger Artus, der von der Herrin des Sees das Zauberschwert Excalibur erhielt und dadurch in der Schlacht geschützt war. Merlin fand schließlich eine ebenbürtige Partnerin in der Zauberin Vivian, in die er sich verliebte. Eines Tages flehte sie Merlin bei einem Spaziergang im Broceliande-Wald an, ihr die mächtigste aller Zauberformeln zu nennen, die eine Hexe in die Lage versetzen konnte, jeden Mann einzufangen und ihren Befehlen gefügig zu machen. Merlin war so betört, daß er mit seinem geheimen Zauberspruch herausrückte, woraufhin sie ihn mit dem Zauber fesselte, als er im Wald einschlief.
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