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Jehuda der Fromme, auch Juda von Worms (gest. 1217), deutscher Mystiker, dessen Lehren den mittelalterlichen Chassidismus beeinflußten. Er glaubte an eine »zweifache Herrlichkeit«, eine innere, vom heiligen Geist inspirierte, und eine sichtbare, wie sie im Leben und in den Visionen der Propheten gegenwärtig war.
Jehuda der Fromme, auch Juda d. F., Juda ben Samuel ha-Chassid (t ca. 1217), Rabbiner, Leiter der Regensburger Talmud-Hochschule, Begründer der Deutschen Kabbala, einer mystischen Bewegung. Der aus einer Wormser Rabbinerfamilie stammende J. schreibt in seinem Hauptwerk Sef er haChassidim (»Buch der Frommen«): »Siehst du, daß jemand über den Messias weissagt, so wisse, daß er sich mit Zauberei oder Dämonenspuk abgibt. Oder aber er gehört zu denen, die mit dem Gottesnamen Beschwörungen vornehmen. Weil sie nun die Engel oder Geister für sich bemühen, sagen die zu ihm: Verkiinde es nicht so, daß es aller Welt offenbar werde. Und am Ende wird er vor aller Welt zuschanden, weil er die Engel und Dämonen bemüht hat, und statt dessen tritt ein Unglück ein ... Die Dämonen kommen und lehren ihn ihre Berechnungen und apokalyptischen Geheimnisse, um ihn und die ihm glauben zu beschämen, denn niemand weiß etwas über das Kommen des Messias.« |
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