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Ibn Chaldun, Abd ar Rahman

 
       
  Ibn Chaldun, Abd ar Rahman (1332-1406), arab. Gelehrter, dessen geschichtliche, geographische, politische und ethnographische Schriften wesentliche soziologische und geschichtsphilos. Erkenntnisse unserer Zeit vorwegnehmen. — Mehrfach äußerte er sich zu pps. Fragen, z. B.: »Der Seher sagt oft die Wahrheit, und das stimmt dann mit der Wirklichkeit überein. Aber oft sind seine Worte voll Falschheit, denn er ergänzt seine Mängel durch Fremdes und gar nicht mit seiner Wahrnehmung Übereinstimmendes. So mischen sich bei ihm Wahres und Falsches, und er ist nicht zuverlässig. Oft nimmt er Zuflucht zum Raten und zu Hypothesen, weil er im Wunsch nach übernatürlicher Perzeption sich selbst und diejenigen betrügt, die seinen Rat suchen.« Ich, das Subjekt allen Wollens und Denkens; das sich seiner selbst bewußte menschliche Individuum; eine, wie manche vermuten, stammesgeschichtlich erst spät sich entwikkelnde psychische Instanz. Es gibt zahlreiche theologische, philos. und ps. I.-Theorien. Für die Geschichte der Pps. von Bedeutung ist die von Oesterreich (gegen Wundt) in seiner Phänomenologie des Ich (1910) entwickelte monadologische Seelenlehre: Sie führt zu anderen Deutungen der Automatismen, Spaltungsphänomene usw. als üblich. Von weitreichendem Einfluß wurde Freuds I.-Lehre: Er betrachtete das I. als eine psychische Instanz neben Über-I. und Es, von diesen beiden anderen Instanzen abhängig, aber in relativer Autonomie zwischen ihnen vermittelnd; ein System von bewußten und unbewußten Funktionen. Bewußte I.-Funktionen sind Wahrnehmung, Erinnerung, Denken usw., unbewußte die Abwehr gegenüber Es bzw. über-I. und die Bewältigung der Außenwelt (I.-Triebe). Wo Janet eine »Verdoppelung der Persönlichkeit« sah und —» Dessoir vom »Doppel-I.« sprach, sieht Freud einen Konflikt, der im 1. ausgetragen wird. Nur wenn zwei Haltungen konfliktfrei im I. nebeneinander existieren, spricht Freud von I.spaltung. Durch Freud selbst und durch Schüler und Nachfolger wurde und wird die I.-Lehre innerhalb der Psychoanalyse wesentlich modifiziert und weiterentwickelt.  
 

 

 

 
 
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