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Begriff aus dem Buch „Die Heilige Magie des Abramelin" (Abratnelinritual). Er bezeichnet den Engel, der für einen Menschen persönlich zuständig ist, der ihn schützt und ihm auf seinem Lebensweg hilft. Später wurde dieser Begriff vom Hermetischen Orden der Goldenen Morgendämmerung und von Aleister Crowley aufgegriffen und etwas uminterpretiert oder erweitert. In diesem Zusammenhang ist der H. S. der persönliche Gott eines Menschen oder auch sein Höheres Selbst das ist der Teil seiner Natur und seines Wesens,der nicht auf die materielle Welt beschränkt ist. Hauptziel der Arbeit eines Magiers ist es, Kontakt mit seinem Engel/Gott zu erlangen und sich mit ihm zu verbinden. Auf diese Art erlangt er ein Bewußtsein einer göttlichen Natur, bzw. ihm wird klar, daß er eigentlich ein Gott ist. Durch den Kontakt mit seinem H. S. versteht der Mensch auch, was der Sinn und die Bestimmung seines Lebens ist. Crowley hat dieses Verfahren einmal recht pragmatisch dargestellt: Der Magier findet heraus, was er selbst für gut hält, was moralisch, ethisch und religiös für ihn erstrebenswert ist. All diese Attribute schreibt er nun seinem H. S. zu und stellt sich ihn als eine in einer anderen Sphäre existierende Persönlichkeit vor. Dieser Engel oder Gott erlangt dann Wirklichkeit auf dieser Ebene, und der Magier bemüht sich, mit ihm in Kontakt zu treten und sich letztendlich mit ihm zu vereinen. So wird der Magier all das, was sein H. S. ist. Der eigentliche Trick bei der Geschichte sei nur, daß der H. S. auch eine Existenz habe, die unabhängig von der Vorstellung des Magiers sei. Diese widersprüchliche Äußerung Crowleys wird von seinen Anhängern als eine Art von magischem Koan gesehen. |
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