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Halluzination, lat. allucinare = »ins Blaue reden«; Bez. für eine subjektive Sinnestäuschung, die ohne äußere Reize bei bestimmten Krankheitszuständen, Medien oder als Folge der Einnahme von halluzinogenen Drogen entsteht. Typisch für H. ist, daß der Betreffende sie niemals als solche empfindet, sondern die vor seinem Auge aufsteigenden Bilder für echt hält, während sie für den Außenstehenden nicht echt sind.
Bezeichnung für eine Sinnestäuschung, von der man annimmt, daß sie Wirklichkeit besitzt. H. können neben einem optischen Charakter auch die Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinne betreffen. Darüber hinaus können H. Anzeichen einer psychischen Erkrankung oder das Resultat von Drogenkonsum sein. In schamanistischen Kulturen (-). Schamanen) sind H. ein wichtiger Bestandteil. Die in Trancezuständen (Trance) erlebten H. spielen in diesen Religionen eine bedeutende Rolle.
Halluzination [von lat. alucinari; faseln, träumen], Sinnestäuschung ohne erkennbaren Sinnesreiz ( dagegen Illusion). Man unterscheidet: optische H.en, akustische (Akoasmen, Stimmen, auch Musik, Geräusche), haptische (auf das Tastvermögen bezogene) sowie H.en der Geruchs-und Geschmackswahrnehmung, des Gleichgewichtssinns und der Leibgefühle. Weiter kann man differenzieren nach negativen H.en (Nichtwahrnehmen, Ausblenden; möglicherweise ein Grenzfall der Illusion) und teleologischen (zielgerichteten: Warnungen, Empfehlungen usw.). — Gleichzeitig mit den H.en treten reale Wahrnehmungen auf. Die Art der H. (optisch oder akustisch usw.) läßt in der Psychiatrie Rückschlüsse auf die Erkrankung zu. Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers (1883-1969) betont bei der H. die Leibhaftigkeit im Gegensatz zur Bildhaftigkeit der —,- Pseudohalluzination. »Die echten H.en sind leibhaftige Trugwahrnehmungen, die nicht aus realen Wahrnehmungen durch Umbildung, sondern völlig neu entstanden sind, und die neben und gleichzeitig mit realen Wahrnehmungen auftreten. Durch letzteres Merkmal sind sie von Traumh.en unterschieden.« (Jaspers, Allgemeine Psychopathologie, 1946.) Man nimmt in der Wiss. überwiegend nicht an, daß der H. ein tatsächliches äußeres Ereignis korrespondiert. Nur bei wenigen Autoren, z. B. bei Staudenmaier, findet sich die Überlegung, H. sei eine Umkehrung der Wahrnehmung: Vorgänge im Gehirn, die üblicherweise Produkt einer sinnlichen Reizung sind, sollen ohne Reizung auftreten, Nerven erregen und Veränderungen in der Umwelt bewirken, d. h., Licht strahlt aus den Augen und im Raum entsteht ein reales optisches Bild; entsprechend produziert die Membran des Ohrs objektive Geräusche und Töne, Fernbewegungen werden als motorische H. aufgefaßt, und sogar Materialisationen sieht Staudenmaier als komplexe H.en mit objektiven Gegebenheiten. H.en treten spontan bei bestimmten Kranken auf, sie können auch alkoholbedingt sein, sind aber beim Gesunden selten. Bei den meisten Menschen — ob gesund oder krank — lassen sich jedoch H.en provozieren (z. B. in Hypnose, vorausgesetzt man bindet H.en nicht per definitionem ans Normalbewußtsein). — Die pps. Lit. kennt mehrere Fälle mentalsuggestiv hervorgerufener H.en. Dazu mögen auch manche angebliche PK-Leistungen von Medien oder Fakiren zählen. So vermutet Moser, daß Homes berühmter Fensterflug zwar eine paranormale Leistung war, aber eben nur eine mentalsuggestiv bewirkte H. bei den Beobachtern. Im Rahmen einer groß angelegten Erhebung (1890) fragte die S. P. R.: »Hatten Sie jemals, wenn Sie sich völlig wach glaubten, den lebendigen Eindruck, ein lebendes oder totes Objekt zu sehen oder von jemand berührt zu werden, oder eine Stimme zu hören — und war dieser Eindruck, soweit Sie es beurteilen können, ohne realen Außenweltreiz?« Von den rund 17 000 Antworten waren knapp to 0/0 bejahend, davon hatten 32 °/o Erscheinungen Lebender, 14,3 °/o Toter und 33,2 °/o nicht identifizierbarer Personen. H.en, die ASW-Informationen enthalten, nennt man in der Pps. H.en mit realer Grundlage, oder, wenn sie verifiziert sind, mit einem Ausdruck Tenhaeffs bestätigte H.en. |
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