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Gold- und Rosenkreuzer

 
       
  Gold- und Rosenkreuzer, ein in der 2. Hälfte des 18. Jh. in Deutschland weit verbreiteter Orden, dessen Mitglieder in Preußen und Bayern einen großen Einfluß besaßen. Es gibt mit Sicherheit keine Kontinuität zu den Rosenkreuzerorden des Andreae aus dem 17. Jh. Auch zu den engl. Rosenkreuzern Fludd und Ashmole besteht keine Verbindung. Man führt die G. u. R. meistens auf Sincerus Renatus (Ps. für Samuel Richter) zurück, der 1710 eine Schrift mit dem Titel Die wahrhafte und vollkommene Beschreibung des philosophischen Steines der Bruderschaft aus dem Orden des Golden- und Rosenkreuzes veröffentlichte. Auf dieser Schrift beruht die Verbindung von Rose und Kreuz mit dem Gold, was die Zweiteilung des rosenkreuzerischen Wissens in Theosophie und Philosophie symbolisch darstellt, deren Einheit der Stein der Weisen (Lapis philosophorum) ist. Mit Hilfe der Philosophie dringt der Rosenkreuzer in die Naturgeheimnisse ein, während ihn die Theosophie zur Göttlichkeit hinführt. Die eigentliche Ordensgeschichte beginnt aber erst in den 70er Jahren des 18. Jh. Die G. u. R., die ein Gradsystem von neun Stufen hatten, nutzten den Niedergang der Freimaurerei aus, um Mitglieder anzuwerben. Den Höhepunkt erreichte der Orden, als 1781 Kaiser Wilhelm II. unter dem Ordensnamen Omersus aufgenommen wurde. Der Hauptvertreter dieses Ordens war Christoph Wöllner (1732-1800), der den Illuminatenorden und alles, was nach Aufklärung aussah, bekämpfte. Zu den wichtigsten Schriften gehört der Kompaß der Weisen (1779), Das Hermetische ABC (177879) und der Signatstern.  
 

 

 

 
 
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