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Eleusinische Mysterien

 
       
  Eleusinische Mysterien. In Eleusis, das 22 km von Athen entfernt liegt, fanden im Frühling die kleinen M. und im Herbst die großen M. statt. Dieser Geheimkult, von dem auch heute noch die wichtigsten Details unbekannt sind, fand zu Ehren der Demeter und ihrer Tochter Persephone statt. Man glaubte bisher, daß vor den Eingeweihten (griech.: mysten) in Form eines Dramas der Mythos von Demeter und Persephone aufgeführt wurde, eine heilige Hochzeit von Himmel und Erde stattfand und die Geburt eines Kindes verkündet wurde, das den Teilnehmern symbolisch als eine Kornähre gezeigt wurde. Durch dieses Kultdrama sollten sich die Teilnehmer wie neugeboren fühlen und auf ein glückliches Leben nach dem Tod hoffen. Da die Archäologie keine Hinweise auf den Theatercharakter dieser M. fand, ist die Annahme Wassons nicht unwahrscheinlich, daß die Teilnehmer sich durch eine halluzinogene Droge in einen Rauschzustand versetzten. Aufgrund von Schriftzeugnissen (Homerischer Demeterhymnus) nimmt Wasson an, daß bei den e. M. ein Getränk benutzt wurde, das als psychoaktiven Bestandteil das Mutterkorn enthielt.
Eleusinische Mysterien, berühmte, in Eleusis bei Athen abgehaltene Festspiele religiösen, mystischen Inhalts. Die von Eumolpos begründeten Zeremonien begriffen Reinigungsrituale und Fasten mit ein. Sie waren den Fruchtbarkeitsgöttinnen Demeter und Persephone geweiht. Den Teilnehmern wurde das Mysterium der Unsterblichkeit und spirituellen Wiedergeburt enthüllt. Bis vor kurzem wurde noch angenommen, die Rituale von Eleusis hätten Theatercharakter gehabt, obgleich die archäologischen Ausgrabungen im Initiationstempel keinerlei Hinweis darauf enthalten. Nach dem Ethnomykologen R. Gordon Wasson waren die Eleusinischen Mysterien psychedelischer Natur, hervorgerufen durch Mutterkorn, einen Getreidepilz der nahe gelegenen Acker. Er geht davon aus, daß die Mysterienteilnehmer ein Getränk aus Gerstenwasser, Minze und Mutterkorn zu sich nahmen und dadurch sofort in eine Geisterwelt versetzt wurden. »Was hier beobachtet wurde«, schreibt er, »war kein Schauspiel durch Darsteller, sondern eine Phantasmagorie gespenstischer Erscheinungen, insbesondere des Geistes der Persephone selbst.« Wasson ist in seiner Überzeugung von Albert Hofmann bestärkt worden, der 1938 erstmalig LSD aus dem Mutterkorn synthetisiert hat. Die psychedelische Erklärung findet Unterstützung durch die Homerischen Hymnen, worin auch die Demeter angerufen und beschrieben wird, wie in den Teilnehmern Furcht erwacht, wie ihnen die Glieder zittern, wie sie Schwindel befällt, ihnen schlecht wird und kalter Schweiß ausbricht, ehe ihnen im dämmerigen Saal die Vision der Göttin aufging.
 
 

 

 

 
 
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