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Dittus

 
       
  Dittus, Gottliebin, aus Möttlingen (Württemberg), erkrankte im Alter von 27 Jahren, 1842, schwer: Neben somatischen Beschwerden (Brustbluten, Gesichtsrose, Nierenentzündung) stellten sich auf dem Höhepunkt der Krankheit massive PK-Phänomene ein: Raps, Stimmen, Apporte, Levitationen, Metallgegenstände drangen durch die Haut, Blut floß in medizinisch nicht erklärbarer Menge. Die Patientin entwikkelte auch ASW-Fähigkeiten: So sah sie den großen Brand von Hamburg (1842) und ein Erdbeben in Westindien (8. 2. 1843). Die Details mancher Schilderungen scheint sie paranormal den Bewußtseinsinhalten ihres Seelsorgers, des protestantischen Pfarrers Johann Christoph Blumhardt, entnommen zu haben. Vampirismus und dämonische Besessenheit wurden zur Erklärung der Phänomene bemüht. Blumhardt gelang es schließlich, die D. durch das Gebet zu heilen. Seiner vorgesetzten Behörde legte er einen ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Bericht über die Ereignisse vor: »Es fing mit Erbrechen von Sand und kleinen Glasstücken an. Allmählich kamen allerlei Eisenstücke, namentlich alte und verbogene Bretternägel, deren einmal vor meinen Augen nach langem Würgen nacheinander 12 in das vorgehaltene Waschbecken fielen, ferner Schuhschnallen von verschiedener Größe und Gestalt, oft so groß, daß man kaum begriff, wie sie den Hals heraufkommen konnten ... Es hatte öfters das Ansehen, als ob Stricknadeln mitten durch den Kopf gezogen wären, von einem Ohr bis zum anderen; und es kamen das eine Mal einzelne fingerlange Stücke zum Ohr heraus; ein andermal konnte ieh es unter der Handauflegung fühlen und hören, wie die Nadeln im Kopf zerbrachen ... Aus dem Auge zog ich einmal 1, dann wieder 4 Stecknadeln heraus ... Ich erwähne nur noch das, daß auch lebendige Tiere, welche ich jedoch selbst zu sehen nicht Gelegenheit bekam, aus dem Munde kamen, einmal 4 der größten Heuschrecken ... ein andermal 6-8 Fledermäuse ... Ich trat ein; aber ein Blutdunst erstickender Art wollte mich wieder heraustreiben. Sie saß in der Mitte der kleinen Stube, hatte vor sich einen Kübel, der wohl zur Hälfte mit Blut und Wasser gefüllt war, und die ganze Länge der Stube vor ihr und hinter ihr floß eine breite Blutlache. Sie selbst war über und über so mit Blut überzogen, daß man die Kleider kaum mehr erkannte ... das Blut rieselte lebhaft aus beiden Ohren, aus beiden Augen, aus der Nase und sogar oben aus dem Kopfe in die Höhe. Das war das gräßlichste, das ich je gesehen habe. Ich kann es wahrlich niemand übelnehmen, der mißtrauisch gegen obige Mitteilungen wird.« Die Pps. kann diese Phänomene nicht erklären, sie kann ihnen nur Parallelen an die Seite stellen (daß Gegenstände durch die Haut getrieben werden, wird im Schamanismus häufiger berichtet) bzw. eine tiefenps. Deutung des Geschehens versuchen: Durch die Krankheit erzwingt die D. von Blumhardt, der als Mann für sie unerreichbar ist — einmal wegen des sozialen Unterschieds, zum andern weil er bereits verheiratet ist die seelsorgerlichtherapeutische Zuwendung; sie wird in seinen Haushalt aufgenommen, und später werden tatsächlich wesentliche familiäre sowie die Amtsgeschäfte betreffende Entscheidungen von ihr mitbestimmt. — Die D. wurde vollständig geheilt, einige Jahre später heiratete sie und bekam noch 3 Söhne.  
 

 

 

 
 
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