| |
|
Dionysios Areopagita, auch D. Areopagites, von Paulus bekehrter Grieche, Mitglied des Rats von Athen (Areopag), angeblich erster Bischof von Athen (1. Jh.), Märtyrer (Apostelgeschichte [7,34). Unter seinem Namen verfaßte ein namentlich nicht bekannter syrischer Philosoph, der PseudoDionysius Areopagita, in der 2. Hälfte des 5. Jh.s mehrere Schriften, in denen sich christl. mit neuplatonischen (gnostischen) Gedanken verbinden. Einige Autoren sehen in Pseudo-D. den Petros Gnapheus, Patriarch von Konstantinopel (t 488). Für die Mystik der Ost- und Westkirche war der Pseudo-D. von außerordentlicher Bedeutung. Seine Angelologie prägte das gesamte mittelalterliche Weltbild: »Wir müssen zeigen, in welche heiligen Gestalten die heiligen Beschreibungen der Schrift die himmlischen Ordnungen einkleiden, und zu welcher Erhabenheit man durch diese Gebilde erhoben werden soll, damit wir nicht gleich der Menge die unheilige Auffassung teilen, als wären die himmlischen und gottähnlichen Geister Wesen mit vielen Füßen und vielen Gesichtern; als seien sie nach der tierischen Figur von Stieren oder nach der Raubtiergestalt von Löwen gebildet; als seien sie nach dem Bilde des Adlers mit einem Krummschnabel oder wie die Vögel mit struppigem Gefieder ausgestattet. Damit wir nicht, sage ich, uns einbilden, es liefen da gewisse feurige Räder über den Himmel, und es seien da Throne aus irdischem Stoff, die der Urgottheit zum Zurücklehnen dienen; als gäbe es gewisse buntscheckige Pferde und speertragende Kriegsoberste, und was sonst alles von der Schrift in heiliger Plastik und einer bunten Fülle beziehungsreicher Bilder überliefert ist. Denn ganz natürlich hat sich die Offenbarung bei den gestaltlosen Geistern hieratischer Fiktionen bedient, weil sie, wie gesagt, auf unser Erkenntnisvermögen Rücksicht nahm und für eine ihm entsprechende und naturgemäße Emporführung Sorge trug.« (Himmlische Hierarchie II, 1.) — Werke Bibl. |
|
