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Alchemie, jüdische |
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Alchemie, jüdische. In Alexandrien, einem der wichtigsten Zentren der griech. A., gab es sehr viele Juden, die als Gold- und Silberschmiede arbeiteten. Zosimos berichtet, daß sich viele von ihnen mit Magie und Dämonologie beschäftigten. Eine bekannte jüd. Alchemistin war Maria, die Jüdin, die im 1. Jh. n. Chr. gelebt haben soll und in der alchemist. Literatur häufig zitiert wird. Ihr werden u. a. wichtige Erfindungen wie z. B. ein Ofen zugeschrieben, mit dessen Hilfe man feste Körper in geschmolzenen Zustand überführen und die flüchtigen Teile von den nichtflüchtigen trennen konnte. Aber zwischen der A. und der jüd. Mystik, der Kabbala, die seit dem 17. Jh. fast synonyme Begriffe geworden sind, bestehen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Anliegens eigentlich keine Beziehungen. Die prakt. A. beschäftigt sich mit der Umwandlung unedler Metalle in Gold, das in der spekulativen A. das Symbol der inneren Umwandlung und höchsten Vollkommenheit ist. In der Kabbala aber ist das Silber das Symbol des höchsten Standes. Es steht für die rechte Seite, das Männliche, die Gnade und die Liebe, während das Gold das Linke, das Weibliche, die Strenge und das richtende Urteil symbolisiert. Deshalb ist es verständlich, daß in kabbal. Kreisen niemals A. betrieben wurde. Auch gibt es in den hebr. kabbal. Büchern und Manuskripten keine Anweisungen und Praktiken, die in Verbindung stehen mit dem großen Werk (opus magnum). Aber es finden sich gelegentlich alchemist. Symbole und Motive in kabbal. Schriften, deren richtige Deutung die absolute Unvereinbarkeit von Kabbala u. A. beweisen. So steht im Sohar II, S. 197ff: »Das höhere Gold ist dasjenige, das leuchtet und in die Augen strahlt... und wer sich diesem, wenn er nach der unteren Welt kommt, anschließt, verbirgt es in sich, und darum ist es auch das verborgene Gold; das Gold der Erde ist das untere Gold< und ist leichter wahrzunehmen.« |
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