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Vorhersagen für Gewinn

 
       
  Viele Wahrsager vertreten die Ansicht, dass man mit Traumvorhersagen keinen Gewinn machen dürfe, da dann die Gabe des Präkognitiven verloren ginge. Allerdings halten sich nicht viele der Träumer, die schlafend Signale erhalten, daran. Der Hamburger Journalist Hans Peter Reincke träumte von einer siebenstelligen Telefonnummer, die ihm ein Unbekannter zurief. Er notierte die Zahl schlaftrunken. Mehr aus Spaß trug er sie am nächsten Tag auf seinem Lottoschein ein. Da die »2« zweimal vorkam, machte er eine »22« daraus. Der Reporter gewann 1,8 Millionen Mark. Trotz seines plötzlichen Reichtums spielte er mit dieser Zahlenreihe weiter und gewann ein halbes Jahr später noch einmal mit einem »Sechser« im Mittwochslotto und mehrte sein Vermögen um rund 800 000 Mark. Er hörte nun auf zu spielen. Und die Zahlen wurden bislang nicht wieder gezogen.
Aus England liegen dutzende Berichte von vorher geträumten Siegen bei Pferderennen vor. Das »Journal of the Society for Psychical Research« (Journal der Gesellschaft für psychische Forschung) hat einige gesammelt. John Godley, der spätere Lord Kilbracken, träumte während seines Studiums ab 1946 viele Siege voraus und gewann ein Millionenvermögen. Er hatte nicht die leiseste Ahnung von Pferderennen und wetten und musste anfangs von Freunden gedrängt werden, Geld einzusetzen. Godley träumte von Pferdenamen. Sein erster Wahrtraum kam über Umwege. Er träumte, er lese in der Zeitung von Pferderennen. Dort fand er die Namen »Bindal« und »Juladin«. Auf Drängen eines Freundes, dem er von dem Traum erzählte, ging er die Rennen des Tages durch und fand »Bindal«, der in Plumpton am Nachmittag an den Start gehen würde und ein Pferd namens »Juladin«, das in Westerby laufen würde. Sein Freund und er setzten aus Spaß auf die Pferde. Beide gewannen ihre Rennen.
Godley wurde zum Star der Universität von Oxford. Er ging dazu über, Träume in der Nacht zu notieren. Morgens gab er sie an die Studentenfreunde weiter. Sie verbesserten damit ihre finanzielle Lage ganz erheblich.
Im April 1946 besuchte Godley seine Eltern in Irland und träumte von einem Pferd namens »Tuberose«. Da englische Zeitungen erst Tage später im Haus seiner Eltern eintrafen, telefonierte er mit der Postfrau des nächsten Ortes und erfuhr, dass »Tuberose« im bedeutenden »Grand National« laufen werde. Godley investierte 100 Pfund. Das Pferd, ein krasser Außenseiter, gewann mit einer Quote von 1:7, sodass Godley 7 000 Pfund gewann.
Nun nahm er die Angelegenheit ernster und begann, über seine Träume Buch zu führen. Die Träume interressierten ihn nun nicht mehr als Gewinnquelle. Der Psychologiestudent sammelte nun auch aus wissenschaftlichen Gründen sein Material über seine eigenen Träume. hn Jahr 1947 erkannte er im Traum das Pferd »Geakwar of Baroda« und seinen australischen Jockey Edgar Britt. Außerdem jubelte das Publikum im Traum einem Pferd namens »The Bogie« so laut zu, dass er davon erwachte.
Er schlug in der »Times« nach. Tatsächlich ging »Geakwar of Baroda« an diesem Tag unter Jockey Britt in Lingfield ins Rennen. Und »The Bogie« startete bei der gleichen Veranstaltung kurz danach. Natürlich wettete er auf beide Pferde. Er hielt seine Voraussage mit Zeugen schriftlich fest, versah sie mit Datum und trug sie zur Post. Dort wurde sie in einen Umschlag gesteckt, versiegelt, vom Postmeister mit amtlichem Siegel versehen und im Safe eingeschlossen. Beide Pferde gewannen ihre Rennen.
Dieser Vorfall, über den die Zeitungen berichteten, machte Godley so bekannt, dass ihm der »Daily Mirror« einen Job als Reporter anbot. Doch er studierte weiter und gewann in den nächsten Jahren ein großes Vermögen. Später hörte man von ihm nur noch als Politiker, der geadelt und ins Oberhaus berufen wurde. Ob er weiter träumte und weiter gewann, ist nicht bekannt.
Der Psychologe Stan Gooch hatte ebenfalls präkognitive Siegträume. Doch er träumte von Zahlen und wettete auf die Pferde, die diese Zahlen trugen. Er gewann. Die Hälfte seiner Gewinne spendete er für wohltätige Zwecke.
 
 

 

 

 
 
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