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Wahrtraum

 
       
  Wahrtraum, im eingeschränkten Sinne ein Traum, bei dem sich der Träumer seines Träumens bewußt ist. luzider Traum.

Wahrtraum, Traum, dessen Inhalt in Erfüllung geht, d. h. ein Traum, in dem ASWInformationen bewußt werden; dabei kann es sich um hellseherisch, telepathisch oder präkognitiv erlangte Informationen handeln; manche Autoren verstehen jedoch nur einen präkognitiven Traum als W. Mit i Tenhaeff kann man bei präkognitiven Träumen solche »mit fragmentarischer Übereinstimmung« von jenen, »in denen das zukünftige Ereignis kongruent erlebt wird«, unterscheiden; allerdings wendet sich Tenhaeff gegen die Bezeichnung telepathischer oder hellseherischer Traum und schlägt statt dessen Nacht oder Schlafgesicht vor. — Der W. arbeitet mit allen der tiefenps. Traumforschung bekannten Mechanismen: Verdichtung, Verdrängung, individuellen Zeichen (die im privaten Kontext ihre Erklärung finden) und kollektiven Symbolen (z. B. Brücke = Übergang = Sterben). Das engl. dreaming true entspricht nicht dem W.; in eingeschränktem Sinn meint es, daß die Tatsache des Träumens dem Träumer bewußt ist. Nach Dantes Tod (1321) vermißte man den Gesang der Divina Commedia. Suchen blieb erfolglos, bis Dantes jüngster Sohn träumte, sein Vater nehme ihn an der Hand, führe ihn in ein bestimmtes Zimmer und zeige ihm das Manuskript;tatsächlich wurde es am angegebenen Ort gefunden. Lincoln träumte am 21. 3. 1865, er werde ermordet; das tödliche Attentat erfolgte am 14. 4. Am 13. 6. i886 erzählte der Psychiater A. v. Gudden beim Frühstück, in der vergangenen Nacht habe er sich im Traum im Wasser gesehen, mit einem hünenhaften Mann ringend. In der Nacht darauf wurden die Leichen König Ludwigs II. von Bayern, der wegen Geisteskrankheit am 10. 6. hatte abdanken müssen, und Guddens aus dem Starnberger See geborgen. Am 9. 2. 1898 verließen die Mannschaft und der Kapitän des Kohlenfrachters Atacampa das sinkende Schiff, das am 29. 1. von Sydney ausgelaufen war. Am gleichen Tag träumte die 13Jährige Tochter des Kapitän Spruit das Geschehnis. Sie erwachte in großer Aufregung, schweißgebadet, und erzählte ihrer Mutter von dem Unglück. Zugl. hatte sie geträumt, daß ihr Vater gesund, aber in zerfetzter Uniform vor sie trete — und genauso geschah es einige Tage später. Vom (paranormalen) W. ist der (normale) kreative Traum zu unterscheiden: Der Assyrologe Hermann Hilprecht hatte Mühe mit der Entzifferung zweier Inschriften auf 2 Achatfragmenten, die vermutlich von einem babylonischen Königsring stammten. — Im Traum erschien ihm ein Priester aus Nippur und erklärte ihm, die beiden Fundstücke seien Teile von 3 Ohrgehängen, angefertigt aus einem Achatzylinder mit zusammenhängendem Text. — Hilprecht fand daraufhin in einem Asservat in Istanbul, wo Grabungsfunde aus Nippur lagen, das dritte Fragment und vermochte nun den Text zu lesen. Hat man Grund anzunehmen, ein Traum enthalte präkognitive Elemente, so sollte man ihn vor dem möglichen Eintreffen des Ereignisses schriftlich niederlegen; nur so kann man ggf. die parapsychische Manifestation dokumentieren (Mylius). Bestimmte Institutionen beschäftigen sich auch mit dem Registrieren potentieller Wahrträume: das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg i. Br., und vor allem das British Premonitions Bureau, London, sowie die Central Premonitions Registry, New York.
 
 

 

 

 
 
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