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Merkaba-Mystik, hebr.: »Gotteswagen«; eine Richtung in der jüd. Mystik, die vom 1. Jh. n. Chr. bis ins 11. Jh. bestand. Sie beruht auf dem 1. Kapitel des Buches Hesekiel (AT, Bibel), wo die ekstatische Schau des göttlichen Thronwagens (Merkaba) beschrieben wird. Die Erlebnisse des Mystikers auf seinem Weg durch die sieben Paläste (hebr.: Hekhaloth) zum Thron Gottes bilden den Inhalt der »Hekhalothliteratur«. Diese Tore können nur nach einer umständlichen Prozedur durchschritten werden, denn die Wächter verlangen die Kenntnis von geheimen Siegeln und Paßworten. Am Ende sehen die »Jorde Merkaba« die Gottheit (hebr.: Schwur Koma) in einer solchen menschlichen Gestalt, wie sie der Prophet Hesekiel sehen durfte. Die Maße dieser Gottheit übersteigen jede menschliche Vorstellung. Wegen dieser Übertreibungen hat man die gesamte M.-Literatur als Lektüre für Kinder angesehen. Aber Ziel dieser mystischen Reise ist nicht allgemein Gott, sondern der höchste aller Engel, Metatron (griech.: »Der neben dem Thron Stehende«). Es ist niemand anders als der in den Himmel entrückte Henoch. Denn die Beschreibung der Himmelfahrt des Henoch stimmt in vielen Punkten mit der Reise der Merkaba-Mystiker überein. Religionsgeschichtlich kann man die M. als eine Form der jüd. Gnosis bezeichnen. Bankhaus in Prag. Nachdem der Schriftsteller Oskar A. H. Schmitz seine literarischen Talente entdeckt hatte, veröffentlichte er 1901 die ersten Erzählungen, die schon seine späteren Neigungen zu Mystik und Okkultismus verrieten. Bekannt wurde M. durch seinen Roman Golem (1915), mit der er die Golemgestalt berühmt machte. Es folgten dann: Das grüne Gesicht, Walpurgisnacht, Der weiße Dominikaner u. Engel vom westlichen Fenster. M. war Mitglied verschiedener okkulter Geheimorganisationen und behauptete, auf dem Weg der Telepathie Kontakt zu dem Guru von Brunton, Sri – Ramana Maharshi zu haben. |
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