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HENRY KISSINGER

 
       
  Ungesetzliches wird sofort erledigt. Verfassungswidriges dauert ein bißchen länger. Henry Kissinger Henry Kissinger gilt bei politischen Gruppen jedweder Richtung als Schurke und Verschwörer. Superrechte (also die, die rechter als die Rechtsextremen sind) sehen in ihm einen der Weisen von Zion oder den Kopf der ZOG, nur weil er jüdisch und einflußreich ist. Liberale und Linke verachten ihn wegen seiner Flächenbombardements in Indochina und weil er in Deutschland geboren wurde: Obwohl er Jude ist, kommt er ihnen deswegen wie ein Neonazi vor. Bei der John Birch Society steht er ganz oben auf der Liste der hinterlistigen Insider: Er ist sowohl ein Bilderberger als auch Mitglied des Council on Foreign Relations. Direktor des Rockefeller Brothers Fund war er auch noch ... Henry Kissinger wurde 1923 in Fürth bei Nürnberg geboren, wurde 1943 amerikanischer Staatsbürger und diente zwischen 1943 und 1946 beim Armee-Nachrichtendienst. 1954 promovierte er in Harvard zum Doktor der Philosophie und betrat die politische Bühne 1957, als er Studiendirektor für Atomwaffen und Außenpolitik beim Council on Foreign Relations wurde. Seit der Zeit war er in hohen Regierungsämtern oder auf prestigeträchtigen Universitätsposten tätig. Als der Intellektuellste der herrschenden Elite in Washington hat Kissinger unverhohlen und nicht selten überzeugend die Philosophie dargelegt, der sie wahrscheinlich alle folgen. Eine einigermaßen ausgewogene Beurteilung dieser Philosophie liefert uns Patrick J. Garrity: Nach seinem Verständnis von Diplomatie hat Kissinger versucht, die Art, mit der Amerika traditionell der restlichen Welt gegenübertrat, in Frage zu stellen und neu zu formen. Er glaubt an eine realistischere und nüchternere Tradition ... die man oft Realpolitik nennt.... Diese Tradition läßt sich in zwei Vorstellungen zusammenfassen. Erstens, Raison d'état, wobei die Interessen des Staates jedes Mittel rechtfertigen, das notwendig ist, um sie durchzusetzen. Nationales Interesse ist so an die Stelle der mittelalterlichen Ansicht getreten, dass es eine universelle Moral gäbe, der alle Menschen und Nationen folgen müssen. Das zweite Schlüsselkonzept ist das Gleichgewicht der Macht, eine internationale Ordnung, in der keine Nation dominiert. Jede Nation hält ihre Unabhängigkeit aufrecht, indem sie sich entweder an andere Nationen anlehnt oder gegen sie opponiert, je nachdem, was nach ihrer Berechnung die Macht verlangt. Das erinnert an die Philosophie von Max Stirner (Autor von Der Einzige und sein Eigentum) — nur dass Stirner dieses amoralische Recht dem Individuum gab; Kissinger reserviert es für den Staat. Deswegen neigen Pazifisten und Humanisten dazu, Kissinger als philosophischen Verwandten der Nazis zu betrachten, obwohl er als Jugendlicher vor den Nationalsozialisten geflohen war. Die Flächenbombardements von Zivilisten, die er während der Indochinakriege befahl, wären sicher als Kriegsverbrechen geahndet worden, wenn seine Seite verloren hätte. Diese machiavellistische Tradition erreicht die Dimensionen eines Dr. Seltsam (Kubricks Dr. Strangelove, von dem es heißt, dass Kissinger als Vorbild diente) in Kissingers Buch von 1957 Nuclear Weapons and Foreign Policy, in dem er unverblümt schreibt, dass »ein begrenzter Atomkrieg eine Strategie ist, die das Beste aus unseren besonderen Fähigkeiten macht«, und dass »unser industrielles Potential« und die »größere Bandbreite unserer Technologie« einen leichten Sieg garantiere, sollte die amerikanische Regierung beschließen, Atombomben auf Leute zu werfen, über die sie sich ärgert. Niemand aber haßt Kissinger mehr als Lyndon LaRouche. Er hält Kissinger nicht nur für den Rädelsführer einer anglo-amerikanischen Verschwörung mit dem Ziel der Zerstörung der Dritten Welt, sondern auch für »eine Tunte« (LaRouche zieht diesen Ausdruck dem Wort »schwul« vor), und er veröffentlichte ein Pamphlet mit dem Titel: »Kissinger: Tuntenpolitik«. Später nahm er das in Teilen zurück und sagte, dass Kissinger die Persönlichkeit einer Tunte hätte. LaRouche brachte Kissinger außerdem mit Satanismus in Verbindung, wegen seiner finsteren Beziehungen zu Königin Elisabeth, Aldous Huxley, der Drogenszene und den »okkulten Bürokraten im Britischen Geheimdienst«. Er glaubte außerdem, dass Kissinger der Kopf der Verschwörung war, die ihn, LaRouche, wegen Betruges und Steuerhinterziehung ins Gefängnis brachte.  
 

 

 

 
 
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