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Eddy, Mary, geb. Baker |
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Eddy, Mary, geb. Baker (1821—t91o), Begründerin der Christian Science. Sie war zunächst Anhängerin des Uhrmachers und Magnetopathen Quimby, dem es 1862 gelang, E. von ihren (wahrscheinlich hysterisch bedingten) Lähmungen zu heilen. Anfangs begeistert von Quimby und seinen Heilmethoden, wandte sie sich nach Entwicklung ihrer eigenen, sehr ähnlichen Lehre von ihm ab und strich seinen Namen schließlich ganz aus ihrem Buch Science and Health with Key to the Scriptures, 1875 (»Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift«), das, mehrfach revidiert, unverändert seit 1910, zur hl. Schrift der neuen religiösen Bewegung wurde. Es lehrt, allen Krankheiten mit geistigen Mitteln (Gebet) zu begegnen. »Der Mensch ist göttlich, Gott ist das Gute, folglich kann es nichts Böses wirklich geben, und alles Böse, Krankheit, Altern und Sterben ist nicht Wirklichkeit, sondern trügerischer Schein, und wer dies einmal erkannt hat, den kann keine Krankheit mehr befallen, kein Schmerz mehr quälen. In diesem Extrakt liegt alles enthalten, und eine so allverständliche Grundformel stellt keine intellektuellen Ansprüche. Damit war die >Science< von vornherein befähigt, ein Massenartikel zu werden, handlich wie ein Kodak, eine Füllfeder; sie stellt ein absolut demokratisches Geistesprodukt dar. Und erwiesenermaßen haben ja zahllose Schuhmacher, Wollagenten und Handlungsreisende die christliche Heilkunde in den vorgeschriebenen zehn Lektionen tadellos erlernt, also in geringerer Zeit, als man benötigt, um ein anständiger Hühneraugenoperateur, Korbflechter oder Raseur zu werden, Christian Science ist jedermann sofort zugänglich, sie erfordert weder Bildung noch Intelligenz noch irgendwelche menschlich-persönliche Gereiftheit: dank dieser Grobschlächtigkeit wird sie von vornherein breiten Massen zugänglich, eine Everyman-Philosophie.« |
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