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Aschram, skrt.; Bez. für ein Kloster oder geistige Schule im Hinduismus, wo Schüler mit einem Guru zusammenleben. Nach dem Gesetzbuch des Manu teilt sich das Leben eines Brahmanen (Angehörigen der obersten oder Priesterkaste in Indien) in vier Abschnitte: 1. Brahmachari (Schüler): Unter der Leitung eines geistlichen Lehrers studiert er die Veden. 2. Grishastha (Ehemann): Trotz der Betonung der Askese tritt der Hinduismus nicht für ein Zölibat der Priesterkaste ein. Denn es ist die wichtigste Pflicht eines Mannes, Söhne zu zeugen. Dieser Lebensabschnitt ist die »Wurzel« der drei anderen. 3. Vanaprashta (Einsiedler): Wenn der Brahmane seine Lebenspflichten erfüllt hat, zieht er sich alleine oder zusammen mit seiner Gattin als Einsiedler in den Wald zurück. Dort führt er ein einfaches Leben und muß schrittweise die Askese steigern, damit die Seele von der Bürde des Fleisches befreit wird. 4. Sannyasin (Heiliger): Er lebt von nun an als Bettler oder Mönch. Die »dreifache Schuld« hat er beglichen, indem er die Veden in sich aufnahm, Kinder zeugte und die seinem Vermögen entsprechenden Opfer darbrachte. Er weilt nur noch physisch in der Welt, ohne daß er ihr angehört, denn sein Geist ist im Brahman versenkt. |
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