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Wenn ein paar tausend Rinder aus den zu Millionen zählenden Herden in den USA verenden, ist das zunächst keine Aufsehen erregende Meldung. Als man aber hörte, wie die Tiere starben, brach eine mittlere Hysterie aus. Die Serie grausamer Tierverstümmelungen begann 1963 und ist – trotz längerer Pausen – bis heute nicht beendet.
1963 wurden bei Gallipolis (US Bundesstaat Ohio) verstümmelte Rinderkadaver gefunden. Das Besondere: Sie waren mit chirurgischem Geschick zerlegt worden. Und sie hatten keinen Tropfen Blut mehr in den Adern. Gehirne und andere Organe fehlten, mal die Leber, mal die Geschlechtsorgane.
Alle Organe waren säuberlich entnommen worden. Bei den toten Tieren fanden sich weder menschliche noch tierische Spuren. Es gab auch keinen Tropfen Blut auf dem Boden rings um die getöteten Tiere. Der Fall erregte Aufsehen, aber dann vergaß man ihn wieder. Bis das Rind »Snippy« 1967 unter den gleichen Umständen aufgefunden wurde. Der Kadaver, der auf einer Ranch bei Alamosa (US Bundesstaat Colorado) gefunden wurde, war blutlos, einige Teile der Innereien nicht mehr vorhanden. Außerdem fehlte die gesamte Gehirnflüssigkeit.
Ab 1973 häuften sich die Fälle. Am 30. November wurden im nördlichen Kansas 44 Rinder auf die gleiche geheimnisvolle Art und Weise getötet und »ausgenommen«. In den nächsten Monaten kam es zu hunderten von Gemetzeln in anderen Staaten des Mittelwestens. Die Farmerorganisationen der einzelnen Staaten setzten hohe Belohnungen für Hinweise bezüglich der Tierverstümmelungen aus. Es kam kein einziger brauchbarer Hinweis. Und es ereigneten sich immer mehr Fälle von Tieren, denen das Blut oder wichtige Innereien fehlten. Das FBI untersuchte die Vorkommnisse ohne Ergebnisse. Die Farmer ließen ihre Herden von schwer bewaffneten Männern bewachen. Sinnlos. Das Tiermorden ging weiter.
Alle Versuche zur Aufklärung wurden von den Kommissionen mit der Floskel abgeschlossen: Täter waren Raubtiere. Aber die Farmer lachten darüber. Raubtiere ohne Spuren? Ohne Blut auf der Erde? Die Streuung der Tatorte? Niemand glaubte an die Raubtiertheorie. Aber was kann es sonst sein? Man sprach von fliegenden Lichtern, die angeblich über den Koppeln gekreist seien, sowie durch die Wälder schleichenden Außerirdischen. Aber eine höher entwickelte Kultur von Außerirdischen würde nicht so viele Opfer brauchen, um sich ein Bild von Rindern zu machen. Gruppen, die »schwarze Magie« praktizieren und blutiges Fleisch in ihren »schwarzen Messen« verwendeten, wurden überprüft, doch ohne Ergebnis. Sogar die Idee, die Rancherkriege des 19. Jahrhunderts würden auf eine neue Art ausgetragen, kam auf und wurde wieder verworfen. Die Viehverstümmelungen bleiben ein Geheimnis. Auch heute noch findet man die Kadaver in Amerika. Aber niemand regt sich mehr darüber auf. |
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