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Hysterie

 
       
  Hysterie [von griech. hystera; Gebärmutter], Krankheit, die sich in körperlichen und seelischen Störungen manifestiert, ohne daß organische Ursachen erkennbar wären (umgangssprachlich: »nervöse« Störungen); die H. wird auf unbewußte seelische Konflikte zurückgeführt. Von der Antike bis zum 12. Jh. und vereinzelt bis in die Gegenwart hielt man, wie der Wortstamm auch zeigt, die H. für ein typisches Frauenleiden. In der heutigen Psychotherapie wird der Begriff der H. nicht einheitlich gebraucht, manche Autoren lehnen seine Verwendung völlig ab. Die Symptomatik der »klassischen« H. (wie sie —» Charcot beobachtete) ist heute völlig verschwunden: Kennzeichnend für die H. ist ein imitierend theatralisches Moment; der Patient ahmt Leiden nach, z. B. zu einer Zeit, wo epileptische Anfälle häufig zu beobachten waren, imitierten Hysteriker auch oft den epileptischen Anfall. Weitere klassische Symptome sind (hysterische) Blindheit, Taubheit, Lähmung. Charcot verstand die H. als ein Produkt von quälenden Vorstellungen, die nicht bei Normalbewußtsein, sondern in hypnoiden Zuständen erworben wurden. Klages sprach vom hysterischen Charakter zur Kennzeichnung solcher Persönlichkeiten, die durchweg zu hysterischen Reaktionen neigen. — Die Kasuistik der H. weist Fälle auf, bei denen es naheliegt, daß paranormale Informationen die hysterische Reaktion auslösten oder dem Ablaufmuster der Reaktion zugrunde liegen (darauf verwies bereits Schleich im Zushg. mit der hysterischen Schwangerschaft). Manche geistigen Epidemien, charakterisiert durch seelische Ansteckung, Panik oder andere Affekte, reduzierte Urteilsfähigkeit und erhöhte Suggestibilität der einzelnen werden von manchen Autoren als massenhysterische Erscheinung bezeichnet. Einige dieser Epidemien sind durch Okkultgläubigkeit gekennzeichnet. In diesem Sinn zeigte der Gellerffekt massenhysterische Symptome, die allerdings in manchen Fällen latente psychokinetische Fähigkeiten aktualisiert zu haben scheinen.  
 

 

 

 
 
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