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Schicksalsrad, das, die 10. Karte der großen Arkana des Tarot. Auf den neuzeitlichen Karten wird ein Schicksalsrad abgebildet, das in der mittelalterlichen Ikonografie seit dem 12. Jh. belegt ist. Die ältesten (franz.) Karten tragen den Namen la fortune (Schicksal) und zeigen eine weibliche Gestalt mit einem Apfel in der Linken und einem Zepter in der Rechten. Diese Figur steht auf einem Ring, durch den eine Landschaft zu sehen ist. Man vermutet, daß das Sch. nicht den ursprünglichen Sinn wiedergibt. Bei der weiblichen Gestalt handelt es sich um die antike Göttin Persephone (= Proserpina), die von Hades (=Pluto) durch die Gabe eines Granatapfels als seine Königin gefesselt wurde. Als Königin wurde Persephone durch Zepter und Diadem gekennzeichnet. Das Schicksalsrad (lat.: rota) brachte man mit dem Wort Tarot und den Namen der ägypt. Göttin Hathor (eigentl.: Ator) in Verbindung, da nach der praktischen Kabbala Wörter mit den gleichen Buchstaben denselben Zahlenwert haben und somit auch sinnverwandt sind. Der amerik. Okkultist Case faßt dies in seinem Buch Tarot so zusammen: »Das Rad (rota) des Tarot verkündet das Gesetz der Hathor.« Hathor (»das Haus des Horus«) ist die ägypt. Göttin des Himmels. Sie war die oberste aller Göttinnen. Da nachts die Sonne in ihr verschwand, galt sie als Göttin des Westens, die an einer Bergwand steht und die Sonne und die Toten hin-einläßt. Sie ist auch die Mutter der sieben Hathoren, die die Menschen beschützen und den Neugeborenen ihr Schicksal voraussagen. Von dem Sephiroth wird ihr Malkuth (das Reich) und Verbindungspfad zwischen Nezah (Sieg) und Chesed (Milde) zugeordnet (Tarot).
Schicksalsrad, Das (auch Das Lebensrad oder Das Glücksrad), im Tarot die Karte des Großen Arcanums, die die Kräfte von Schicksal und Bestimmung symbolisiert. Nach der Kabbala sind aus den gleichen Buchstaben gebildete Worte (deren Zahlenwert entsprechend identisch ist) sinnverwandt, und eine ebensolche Beziehung sehen manche Okkultisten in den Worten Taro, Rota und Ator. Laut Paul Forster Case, einem amerikanischen Okkultisten, kann Das Schicksalsrad zusammenfassend erklärt werden als »das Rad (rota) des Tarot verkündet das Gesetz des Hathor (ator)« — eine Auslegung, die Cases persönliche Überzeugung widerspiegelt, daß der Tarot ägyptischen Ursprungs ist. Andere Okkultisten sehen in dieser Karte ein magisches Mandala, ein Symbol, das die Meisterschaft über die polaren Gegensätze in der eigenen Psyche wiedergibt. Im Baum des Lebens verbindet der Pfad des Schicksalsrades Netzach, die weibliche Sphäre, und Chesed, die männliche Sphäre, miteinander. Gematria.
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