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InkaReligion Neben den Chibcha im Gebiet des heutigen Kolumbien sowie den Maya und Azteken Mittelamerikas zählen die Inka zu den alten lateinamerikanischen Hochkulturen. Führend in der Metallurgie bis zur Erfindung der Bronze, hatten sie es bei der Anlage von Bewässerungssystemen, den Terrassierungen von Berghängen, der Organisation von Verwaltung und Wirtschaft sowie der Weberei zu einer im Übrigen AltAmerika unerreichten Höhe gebracht. « Inka » war ursprünglich der Name einer altperuanischen Adelskaste gewesen, aus der die Herrscher des Reiches stammten, das mit seinem Zentrum im peruanischen Cusco vom südkolumbianischen Andengebiet bis südlich von Valparaiso (Chile) reichte und zu Beginn der spanischen Eroberung (1532) das heutige Peru sowie Teile Ecuadors, Kolumbiens, Brasiliens, Boliviens, Chiles und Argentiniens umfasste. Im Zentrum des Staatsgebildes stand der Sonnenkult mit dem InkaKaiser an der Spitze. Er galt als Sohn des Sonnengottes Inti und Personifikation der Sonne. Als unumschränkter Herrscher wurde er auch kultisch verehrt. Die Göttlichkeit des Inka begründete einen straff organisierten, theokratischen Priesterstaat. Der hierarchisch gegliederten Priesterschaft, die sich der Medizin, Himmelskunde, Zeitrechnung und Dichtkunst widmete, stand «Willac Uma » («das sprechende Haupt ») vor, ein jüngerer Bruder des Inka. Jungfräuliche Priesterinnen versahen die Dienste des Tempels. Opferungen (Trank und Speiseopfer, Tieropfer) machten den Mittelpunkt der Kultfeiern aus. Angeblich wurden auch Kinder geopfert, um das Leben des Inka zu verlängern. Das InkaImperium betrieb eine planmäßige Eroberungspolitik. Die unterworfenen Völker mussten die Götter der Inka annehmen, ohne dass ihre Kulte jedoch gänzlich zerstört wurden. Die Verehrung der fremden Götter und die Religiosität der Sippen lebten im InkaReich in der Verehrung von Schutzund Ahnengeistern fort. Im Zuge der Reichsbildung wurden zahlreiche männliche und weibliche Gottheiten in einem gemeinsamen Götterhimmel vereint, indem man ihnen unterschiedliche Zuständigkeiten zuschrieb. Von den gestorbenen Ahnen nahm man an, dass ihr Einfluss auf die Überlebenden fortbestehe, auch wenn sie sich längst im Totenreich aufhielten. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Sonne als höchste Gottheit durch die Verehrung des alten andinen Himmelsgotts Viracocha, Schöpfer des Himmels, der Erde und des Menschen, in den Hintergrund gedrängt. Man stellte sich ihn als alten, bärtigen Mann mit heller Gesichtsfarbe vor, der die Menschen in der Kunst der Herstellung von Terrassen und Bewässerungskanälen unterwiesen habe. Durch die spanische Conquista fand das Reich und die Religion der Inka ein schnelles Ende, und mit ihrem Zusammenbruch starben auch ihre Götter. |
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