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Individuation, lat.: »Persönlichkeitswerdung«; in der Psychologie Jungs Bez. für den Reifevorgang des Menschen, dessen Ziel die Ganzheit der Persönlichkeit ist.
Diesen Begriff schuf der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung. Mit ihm bezeichnet er den Prozeß, den ein Mensch durchläuft, um zur vollen Reife zu gelangen.
Individuation, Begriff der Analytischen Ps., bezeichnet den Weg zum eigenen Selbst, die Selbstverwirklichung; eine Reise durch die Stationen des individuellen und Kollektiven Unbewußten. Die Schriften der Alchimisten betrachtete Jung weniger als Beschreibung chemischer Experimente, denn als bildhafte Protokolle des I.sprozesses; auch die großen Heldenfahrten (Odyssee) vieler Mythologien können so gedeutet werden. An wichtigen Stationen der I., in Situationen, in denen -s- Archetypen ins Bewußtsein treten, können parapsychische und synchronistische Phänomene ins Spiel kommen. Die schrittweise Einweihung in Mysterienkulte und Geheimgesellschaften kann als Abbild des Stufenwegs der I. verstanden werden.
Individuation, nach der analytischen Psychologie C. G. Jungs die Entwicklung des Selbst zu voller Reife. Jung schloß in diesen Prozeß den Ausgleich zwischen den Kräften ein, von denen die äußeren Lebensumstände bestimmt werden, und die Ereignisse sowohl im menschlichen Unbewußten als auch im kollektiven Unbewußten. Er interessierte sich mehr und mehr für mystische Systeme, die Menschen zur spirituellen Transformation geleiten konnten. Harmonie der Gegensätze.
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