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Für etwa 12 Jahre (1960-1973) hing das Schicksal der Trans World Airlines in der Schwebe, während sich Howard Hughes und David Rockefeller quer durch das amerikanische Justizsystem stritten. Hughes, als Gründer der TWA und Unternehmer der alten Schule, fand, dass Rockefeller etwas stehlen wolle, was er, Hughes, selbst gemacht hatte und das daher ihm allein gehörte. Wir wissen, dass Hughes so dachte, denn er sprach offen darüber, und er beschuldigte die Rockefellers sogar, sich für den Kommunismus zu interessieren. Rockefeller hatte nicht viel dazu zu sagen. Seine Anwälte aber behaupteten, dass Hughes Mißwirtschaft mit seiner eigenen Firma getrieben habe und so den armen, alten Rockefeller und alle anderen Aktionäre um die Gewinne gebracht hätte, die sie unter einem vernünftigeren Management sicher eingestrichen hätten. Das Ganze fing schon in den 40er Jahren an, als Hughes der Verdacht kam, die Rockefeller-Gruppe wolle wegen irgendwelcher Kleinigkeiten die Regierung dazu bringen, ihn zu verklagen. Der wirkliche Machtkampf begann aber 1961. Aus Hughes' Sicht begann alles mit einem Versuch, ihn dazu zu zwingen, Geld zu leihen, das er sich gar nicht leihen wollte. Der Vorschlag kam von Dillon, Read & Company, von den Metropolitan, Equitable und Prudential Versicherungsunternehmen, der Bank of America und der Chase Manhattan Bank, die alle zusammen der TWA 260 Millionen Dollar leihen wollten, im Austausch gegen die üblichen hohen Zinsen und die Stimmenmehrheit in einem Trust, was Hughes dazu verdammt hätte, eine Minderheit von nur einer Stimme zu bleiben. Hughes wollte das Geld nicht, und er wollte auch nicht in seiner eigenen Gesellschaft, die er aus dem Nichts aufgebaut hatte, überstimmt werden. Er sagte nein. John Sonnett, Wall-Street-Spitzenanwalt, legte daraufhin für TWA eine Anti-TrustKlage gegen Hughes ein. Nun ist so eine Klage, gegen den Besitzer einer Gesellschaft und angeblich von seiner eigenen Gesellschaft kommend, eher ungewöhnlich, und Hughes nahm sie nicht ernst. Aber Sonnett und seine Partner arbeiteten hart, und sie behaupteten, dass Hughes' Weigerung, sich bei der Wall Street zu verschulden, seine Fluglinie die stolze Summe von 45.870.435,95 Dollar gekostet hätte. Hughes und seine Anwälte kamen sich vor wie Alice im Wunderland. Sie wehrten sich und wehrten sich heftig, und als der Fall endlich beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ankam, entschied Richter William O. Douglas im Namen der Mehrheit für Hughes. Das geschah jedoch nicht vor 1973. In den zwölf Jahren, die der Kampf vor Gericht gedauert hatte, hatte Hughes ohne Ausnahme vor jedem geringerem Gerichtshof verloren. Es kostete ihn Millionen von Dollar an Anwaltsund Gerichtskosten, und er verlor schließlich auch seine Airline. Hughes war daraufhin überzeugt, dass die Rockefellers und ihre Wall-Street-Kumpels fast alle Gerichte der Vereinigten Staaten kontrollierten; nach weiteren Kämpfen mit der Mafia darüber, wer in Las Vegas das Sagen hat, beschäftigte er sich fast nur noch mit Verschwörungen und Bakterien. |
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