| |
|
Heilige, erleuchtete oder von Gott erfüllte Menschen. Manchmal wird die Bezeichnung auf Christen beschränkt, die von der katholischen Kirche heiliggesprochen worden sind, aber im weiteren Sinne gilt sie auch für spirituelle Lehrer und Mystiker der hinduistischen und buddhistischen Tradition.
Heilige, hervorragende Menschen, die innerhalb einer Religionsgemeinschaft — meist erst nach ihrem Tode — verehrt und als Vorbild betrachtet werden. Die Verehrung kann im Rahmen des Kults erfolgen. In manchen Religionen wird den H.n Macht über den Tod hinaus zugesprochen, sie werden daher um Hilfe angerufen, sei es durch ein direktes Eingreifen in das Schicksal des Bittenden oder durch ihre Fürsprache bei Gott. Viele H. sollen in ihrem Leben »Wunder« gewirkt haben, die oft eine Verwandtschaft zu pps. Phänomenen aufweisen; darüber hinaus werden auch postmortale Wunder berichtet, die im Katholizismus oft in Verbindung mit Bilder- oder Reliquienkult (Grabkult) stehen. (Dabei findet sich der Reliquienkult stärker im westlichen, die Bilderverehrung mehr im östlichen Christentum.) Die Integration eines unerklärlichen Ereignisses in ein System der H.nverehrung kann im Licht der Pps. als vorwiss. Form der Klassifikation einer beobachteten paranormalen Manifestation betrachtet werden. — Die Pps. interessiert sich aus kasuistischen Gründen für das Wunder als isoliertes Phänomen, das damit in der Regel eine Umakzentuierung erlebt: In der religiösen Sphäre ist das Wunder nur ein Zeichen, etwas Sekundäres, und noch nicht einmal unbedingt Maßstab der Heiligkeit. Allerdings gibt es in allen Religionen, die H. kennen, hier Unterschiede zwischen der theologischen Auffassung und dem Volksglauben; so sieht z. B. die kath. Volksfrömmigkeit im H.n eher den direkten Helfer als den Fürbitter bei Gott. |
|
