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Gurdjew |
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Gurdjew, auch Gurdjiej I, Georg Iwanowitsch (ca. 1868-1949), Armenier griech. Abstammung; verbrachte viele Jahre auf Reisen in Asien und wohl auch in Ägypten, wo er angeblich Zugang zu alten esoterischen Lehren fand, die er zu einem ganzheitlichen System, das eine Physiologie und Ps. des Menschen einschloß, zusammenfaßte; ein System, das lehrbar war und dem Schüler die Erfahrung der eigenen Wirklichkeit schenkte. Zum Erlangen dieser Erfahrung hatte G. praktische Übungen entwickelt, einen sog. »Vierten Weg« (neben Fakir, Mönch und Yogi), den Weg der »Selbstrinnerung«; diese Übungen lehrte er in seinem »Institut zur harmonischen Entwicklung des Menschen« —zunächst in Tiflis, dann (ab 1922) auf Schloß Avon bei Fontainebleau. Bedeutende Künstler und Wissenschaftler suchten die Begegnung mit G. und seiner Lehre, z. B. der Physiker und Einstein-Schüler J. G. Bennett, Georgette Leblanc (Maeterlincks erste Frau), die engl. Schriftstellerin Katherine Mansfield, der amer. Architekt Frank Lloyd Wright u. a. Als bedeutendster Schüler G.s wird Ouspensky betrachtet. G. galt abwechselnd und gleichzeitig als Scharlatan, Weiser, Okkultist, Spion, Politiker, Gelehrter, Künstler, Magier, als Träger »übersinnlicher« Kräfte, als Bewahrer und als Neuerer. Für die Pps. werden G. und seine Jünger interessant im größeren Zushg. einer pps. fundierten Anthropologie: Gibt es eine erfahrbare tiefere Wirklichkeit des Menschen? — Werke Bibl. In der Gegenwart findet sich eine Gegenposition bei dem schwed. Dichter und Wissenschaftler Lars Gustafsson ("1936): »Wer in ein kybernetisches Gerät blickt, der sieht keine Gedankengänge, er sieht nur Maschinenteile. Es wäre reinster Animismus, wollten wir dem Gerät Leben zuschreiben. Wer einen Menschen öffnet und hineinblickt, sieht allerdings auch keine Gedanken; nur indem er sich selbst beobachtet, erlebt der Mensch sich als ein Bewußtsein. Wie, wenn auch dies eine animistische Vorstellung wäre?« |
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