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Deutsche Christen

 
       
  Deutsche Christen waren eine kirchenpolitische Bewegung des deutschen Protestantismus der Jahre zwischen 1933 und 1944. Ihre Entstehung verdankte sie dem Nationalsozialismus. Sie wollte die protestantischen Konfessionen einigen und eine evangelische Reichskirche errichten, die auf völkischer und rassischer Grundlage aufgebaut sein sollte. Dabei griff sie auf Gedanken zurück, die die «völkische Bewegung» schon im 19. Jahrhundert vertreten hatte. H. St. Chamberlain hatte 1899 zur « Germanisierung » des Christentums als « Einigung aller Germanen in der Religion und durch die Religion» aufgerufen. Christentum und Deutschtum sollten eine Einheit bilden. Seit 1933 breitete sich in Deutschland die nationale Begeisterung wie ein Fieber aus. Ihr steuerten die Deutschen Christen ihr Programm der Volksmission und Überwindung der Verweltlichung durch « positives Christentum » bei. Die Idee einer evangelischen Reichskirche mit einem Reichsbischof an der Spitze (Wehrkreispfarrer Ludwig Müller) glaubte der NS-Staat anfangs sich nutzbar machen zu können, zumal die Deutschen Christen der Gleichschaltung von Kirche und NS-Staat nichts entgegensetzten. Ihr Programm sah vor, « judenstämmige » Pfarrer zu entlassen, die kirchliche Predigt an die NS-Ideologie anzugleichen, in Predigt und Verkündigung an die Stelle des leidenden Jesus den heldischen Christus zu stellen, christlichen Pazifismus auszurotten und Volkstum und Rasse als « gottgegebene Aufgaben » zu pflegen. Gegenüber diesem Versuch, das Christentum dem NS-Staat als unverzichtbar und nützlich anzudienen, formierte sich die Bekennende Kirche; mit der «Theologischen Erklärung » der Bekenntnissynode von Barmen (Mai 1943) formulierte sie ihren Protest und boykottierte das deutschchristliche Kirchentum. (Kirchenkampf) In den Kreisen der Deutschen Christen nahm Hitler teilweise die Züge eines besonderen göttlichen Offenbarers an, der ein neues « tieferes Verständnis » für die Religion erschloss, in der die Bedeutung der göttlichen « Schöpfungsordnungen » (Volk, Staat, Rasse, Ehe, Familie) sichtbar wurde.  
 

 

 

 
 
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