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Badekuren |
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Badekuren, eine Physiotherapie, deren Anfänge bis in die Antike zurückreichen. Das entwickelte Badewesen des Mittelalters, das u. a. auch Schwitzbäder kannte und mit Therapien wie dem Schröpfen, der »Akupunktur des Westens«, verbunden war, wurde nach dem Auftreten der Syphilis (15. Jh.) rigoros eingeschränkt und unterdrückt. Wiedereingeführt wurden die B. von den Ärzten Siegmund Hahn (16641742) und seinem Sohn Johann H. (1696-1773), die in Schweidnitz (Schlesien) das Kaltwasserbaden bei der Krankenbehandlung einsetzten. Weltbekannt wurden die B. des Bauern Vincenz Prießnitz (1799-1851) in Freiwaldau (Schlesien), der mit seiner kombinierten Schwitz- und Kaltwasserbadekur den Körper innerlich reinigen wollte. Begleitet wurde diese Therapie von Fasten, Trinkkuren mit kaltem Wasser und Spaziergängen. Es gab folgende Anwendungsformen: Voll- u. Halbbad (im Stehen oder als Sitzbäder), Wickel (Kopf, Stirn, Hals, Unterarm, Hand etc.) und Packungen. Sein Nachfolger war der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) in Bad Wörishofen, der die über 100 Anwendungsformen der Wassertherapie neu durchdachte und von Ganzanwendungen zu Teilanwendungen überging. Er war zu der Überzeugung gekommen, daß der Angriffspunkt des Kältereizes täglich gewechselt werden müsse. Neu eingeführt wurden: Barfußgehen im Schnee, Güsse, die ein Kernstück der Kneippschen Therapie sind, Kräuterbäder, Wechselbäder und Dampfbad. Moderne Weiterentwicklungen dieser klass. B. sind die Verbindung der Bäder mit der Aromatherapie und de Farbtherapie. Eine Kombination von asiatischer Bewegungsbzw. Massagetherapie mit B. ist das von Harold Dull entwickelte Watsu, eine Sonderform des Shiatsu. |
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