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Sokrates (470-399 v. Chr.), griech. Philosoph. S. hinterließ keine Schriften, sein Leben und seine Lehre wurden durch seine Schüler Platon und Xenophon überliefert: »Seit meiner Kindheit begleitet mich durch Fügung des Himmels ein fast göttliches Wesen, dessen Stimme mir manchmal von irgendwelchen Unternehmen abrät, mir aber nie zuredet, dieses oder jenes zu vollführen. Ihr kennt doch den Charmides. Eines Tages sagte er mir, er wolle in den Nemeisd/en Spielen beim Wettlauf auftreten ... Ich suche ihm dies auszureden und sage ihm: Während du sprachst, habe ich die göttliche Stimme vernommen ... Gehe nicht nach Nemea! Er wollte nicht auf mich hören Nun wohl! Ihr wißt, daß er umgekommen ist.« (Platon, Theages.) »Diese prophetische Stimme habe ich während meines ganzen Lebens vernommen, sie ist sicher zuverlässiger als die aus dem Flug oder den Eingeweiden der Vögel gewonnenen Vorzeichen. Ich nenne sie Gott oder Dämon. Ich habe meinen Freunden die so gewonnenen Ankündigungen mitgeteilt, und bis heute offenbarte mir die Stimme nie etwas Unrichtiges.« (Xenophon, Apologie des Sokrates.) Im Altertum war die Geschichte von S.’ Daimonion gut bekannt; in’ neuerer Zeit hat Myers darüber gearbeitet. Er zieht einen Vergleich zu der Stimme der Jeanne d’Arc. |
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