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Massenpsychologie, der frz. Psychologe Gustave Le Bon (1841-1931) begründete mit seinem Buch Psychologie des Foules, 1895 (dt. Psychologie der Massen, 1908), diese ps. Disziplin. Der Autor postulierte in seinem Werk eine »Massenseele« und ein »Kollektivbewußtsein« und beschrieb deren Kennzeichen. Von Freud u. a. wurden die Thesen Le Bons zustimmend aufgegriffen; die heutige Sozialps. sieht in der Psychologie der Massen jedoch eher ein kulturphilos. Werk als ein sozialps.; Konstrukte wie »Massenseele« erscheinen ihr fragwürdig. Man versteht heute unter Masse in der Ps. eine wenig strukturierte Vielfalt von Menschen, die, bedingt durch gemeinsame Motivation (Neugier, Angst, Emotionen, Affekte usw.) ein relativ einheitliches (positives oder negatives) Verhalten zeigt. Die Frage nach paranormalen Elementen bei den Phänomenen der Masse ist noch weitgehend ungeklärt; allerdings nehmen Tenhaeff u. a. Forscher an, daß der Zusammenschluß der Masse durch telepathische Kommunikation mitbedingt ist. Die Begriffe Massensuggestion und Massenhalluzination, die immer wieder wunderbare Ereignisse, die mehrere Zeugen hatten, rational »erklären« sollen, bezeichnen selbst wenig gesicherte Tatbestände; ob z. B. paranormale (telepathische) Informationen dabei eine Rolle spielen, bleibt völlig offen. Ein Beispiel, daß paranormale Massensuggestion belegen könnte, bringt Moser: Ein amer. Journalist behauptete, daß er zusammen mit vielen Zeugen sah, wie ein Priester (vermutlich auf einer Südostasien vorgelagerten Insel) durch ein Flammenmeer schritt; die Fotos zeigten dann aber nur Zuschauer und Flammenmeer — keinen Priester. — Wird von Massensuggestion oder -halluzination gesprochen, so ist nicht immer »Masse« im sozialps. Sinn gemeint, sondern oft einfach nur eine mehr oder weniger große Gruppe von Menschen. |
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