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James Jesus Angleton arbeitete von 1954 bis 1974 in leitender Funktion im Bereich Gegenspionage für die CIA, bis er wegen illegaler Aktivitäten entlassen wurde. Er war eine merkwürdige, brillante und paranoide Persönlichkeit, besessen von der Jagd nach sowjetischen Maulwürfen innerhalb der CIA und mißtrauisch gegen jedermann. Es scheint, dass er an dem Glauben festhielt, dass Tito ein sowjetischer Spion war und der oberste sowjetische Maulwurf mindestens den gleichen Rang in der CIA bekleidete wie er selbst. Im Vorwort haben wir angedeutet, dass ein Benehmen, das man im zivilen Leben als klinische Paranoia einstufen würde, in der Welt der Geheimdienste zu pragmatischer Vorsicht wird. Angleton wußte, dass der KGB liebend gern einen Agenten in der Spitze der CIA hätte; er wußte auch, dass die Russen clever und unermüdlich waren; ergo würde es ihnen schließlich gelingen, und vielleicht war es ihnen auch schon gelungen. Er hörte nie auf, diesen Maulwurf zu jagen, und betrieb noch mehr Geheimnistuerei, als ohnehin üblich war. A. J. Weberman glaubt, dass Angleton der Kopf hinter der Kennedy-Ermordung war und einen Agenten benutzte, um Lee Harvey Oswald mit hineinzuziehen. Viele Beweise für diese Hypothese findet man auf der unten angegebenen Weberman Website, aber auch unter Howard Hunt, Marina Oswald, Drei Tramps und unter den dort genannten Links. Falls das stimmt, hat er wahrscheinlich geglaubt, dass Kennedy der russische Topspion war, den er so viele Jahre gejagt hat. Angletons Besessenheit bezüglich dieses Maulwurfs, der den Codenamen Sasha trug, ging so weit, dass er Dokumente »shreddern« ließ, lang bevor das üblich wurde, aus Angst, der Maulwurf wühle nachts sein Büro durch. Edward Petty, ein CIA-Kollege, sagte von Angleton: »Er war ein seltsamer Vogel, ganz der einsame Wolf. Der Mann trieb alles mögliche auf eigene Faust, Dinge, die ihm nie befohlen worden waren ... Wenn's um eine Angleton-Operation ging, wußte niemand genau Bescheid.« Angleton half bei der Gründung der P2-Verschwörung in Rom, die antikommunistische und profaschistische Aktivitäten mit Drogenhandel finanzierte, wobei manchmal bis zu 200 verschiedene, echte und erfundene, Banken zur Geldwäsche benutzt wurden. |
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