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Gehenkte |
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Gehenkte, der, die 12. Karte der großen Arkana des Tarot. Ein mit einem Bein nach oben gefesselter Mann hängt mit dem Kopf nach unten. In älteren Karten hält er noch zwei Geldbeutel in den Händen. Die Symbolik der Karte hat einen Bezug zur Strafe. In der Antike wurden die christl. Märtyrer an einem Bein aufgehängt, besonders aber Frauen, damit ihre Geschlechtsorgane entblößt würden. Bei den beiden Geldsäcken kann es sich ursprünglich um Steine handeln, die nach den Märtyrerakten noch zusätzlich den Gehenkten an die Hände gebunden wurden. Gelegentlich sah man in dieser Karte eine Parodie auf die Hinrichtung Christi. Für diejenigen Interpreten, die das Tarotspiel als ein ganz gewöhnliches Kartenspiel zur Unterhaltung ansehen, symbolisiert diese Karte nur eine außergewöhnliche Form von Bestrafung. Eine tiefsinnige Interpretation gibt der tschech. Mystiker Weinfurter (Der brennende Busch, 1930), der die ind. Chakrenlehre heranzieht. Er stellte fest, daß die Verbindungslinien der Astknorren des Märtyrerholzes, an welchem der Gehenkte gefesselt ist, alle Chakren am Körper berühren. Es soll die Erleuchtung dargestellt werden, wenn die Kundalinikraft das oberste Chakra erreicht und tausendfach erstrahlt. Dies ist der Zustand der höchsten Glückseligkeit für den Weisen. Gelegentlich wird der G. mit einem Haupt abgebildet, von dem ein Licht ausgeht. Die ind. Askese kennt das Sichaufhängen mit dem Kopf nach unten. Nach der jüd. Mystik stellt es die Sephirah Binah, das Sinnbild des Großen Meeres der Weisheit, dar. Im kabbal. Lebensbaum entspricht der Karte der Pfad zwischen Hod (Ruhm) und Geburah (Stärke). (Tarot) |
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