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Dibbesdorf

 
       
  Dibbesdorf, Ortschaft bei Braunschweig; 1767/68 hörte man auf dem Anwesen des Bauern Anton Kettelhut merkwürdige Klopfgeräusche, deren Ursache nicht ausfindig zu machen war. Bald zeigte sich, daß das »Kloppedings« intelligent gesteuert wurde: Die Klopflaute ergaben sinnvolle Antworten auf die verschiedensten Fragen: Fragte man nach der Anzahl der Pferde, die vor dem Haus standen, wieviele Knöpfe man an der Jacke habe usw., so wurde die richtige Anzahl geklopft. Ein Bauer tat, ohne sie vorher zu zählen, Münzen in einen Beutel und fragte dann den »Geist«, wieviel darin seien (auf Hellsehen angelegtes Experiment!): Es erklangen 68s Schläge — wie sich nachher erwies, war das die richtige Antwort. Man warf die Eheleute Kettelhut ins Gefängnis, aber das Rumoren ging weiter, und schließlich mußte man auf eine Aufklärung der Phänomene verzichten. Möglicherweise war das junge Kindermädchen Agentin der Erscheinungen. Gotthold Ephraim Lessing bekannte seine Hilflosigkeit vor diesen Ereignissen, wie folgendes Zitat aus der Hamburger Dramaturgie zeigt, das sich auf die »Klopfgeist«rfahrung von D. bezieht: »Wir glauben keine Gespenster mehr? ... Was heißt das? Heißt es soviel: wir sind endlich mit unseren Einsichten so weit gekommen, daß wir die Unmöglichkeit davon erweisen können ... Das kann es doch nicht heißen! Wir glauben keine Gespenster kann nur soviel heißen: in dieser Sache, in welcher sich fast ebensoviel dafür als dawider sagen läßt, die nicht entschieden ist und nicht entschieden werden kann, hat die gegenwärtig herrschende Art zu denken den Gründen dawider das Übergewicht gegeben.«  
 

 

 

 
 
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