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Beginen (Begharden) Als Beginen (von holländisch beguine, « Klosterfrau ») bezeichnete man die um 1200 vor allem in Belgien und im Rheinland, später in ganz West- und Südeuropa auftretenden asketisch lebenden Frauen, als Begharden (beggaert, « Bettler » ) ihre männlichen Genossen. Indem sie sich unter das Armuts-, Keuschheits- und Gehorsamsgelübde stellten, hatten sie teil am religiösen Aufbruch der Laien im hohen Mittelalter. Durch Gebet und Kontemplation, Unterricht für Mädchen, Dienst an Kranken, Sterbenden und Toten wollten sie die Ideale eines « apostolischen » Lebens erneuern. Ihre Passions-, Eucharistie- und Jesuskind-Frömmigkeit verband sich oft mit mystischen Phänomenen (Visionen, Ekstase). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts zogen vagabundierende Beginen und Begharden bettelnd durch Deutschland, Südfrankreich und Italien. Wenn ihre von der Kirche angestrebte Eingliederung in Orden (franziskanischer Drittorden, Dominikanerorden) misslang, wurden sie diskriminiert und verfolgt. Bis ins 19. Jahrhundert hielten sich die Beginen im Ruhrgebiet, in den Niederlanden bis heute. |
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