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Atemtherapie. Die Atmung gilt in den modernen Körper- und Psychotherapien als einer der wichtigsten physiologischen Vorgänge, die dem Körper nicht nur die notwendige Lebensenergie zuführen, sondern ihn auch mit der Seele verbinden. Der Atem ist gleichsam der Träger der Lebenskraft. Flacher und oberflächlicher Atem enthält wenig von dieser universellen Energie. Auch tiefer Atem ohne Konzentration ist wenig nützlich. Aus diesem Grund schenken die östlichen Weisheitslehren und Psychotherapien (Meditation, Yoga, Hui Chun Gong, T'ai Chi Ch'uan) der bewußten (d. h. durch den Verstand kontrollierten) Atembeobachtung und -regulierung große Beachtung. Die umfassendste Atemtechnik hat der Yoga entwickelt, der das Einatmen (Puruka), das Anhalten des Atems (Kumbhaka) und das Ausatmen (Recaka) genau vorschreibt. Das Ziel der Yogaübungen ist die Verlangsamung des Atems (Pranayama). Auf diese Weise kann die Lebensenergie wahrgenommen werden und durch die Vorstellungskraft in die feinstofflichen Zentren und in erkrankte Körperregionen gelenkt werden. Auch moderne westliche Heilverfahren (Alexandertechnik, Autogenes Training) lehren Atemtechniken zur willentlichen Beeinflussung des Atemrhythmus. |
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