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Arkandisziplin, lat.: arcani disciplina . »Pflicht zur Geheimhaltung«; ein Merkmal der Esoterik. Der Begriff stammt aus dem 17. Jh. und bezeichnet die Ausschließung Unbefugter von den Ritualen und die Geheimhaltung der Lehren der esot. Gemeinschaften. Bis ins 4.15. Jh. n. Chr. war in der christliche Kirche Außenstehenden die Teilnahme an der Taufe und dem Abendmahl untersagt. Die esot. Gemeinschaften unterschieden sich beträchtlich darin, was geheimgehalten werden sollte, wer auszuschließen oder zuzulassen sein sollte und welche Strafe dem Bruch der A. folgen sollte. Die Lehrinhalte wurden deshalb so formuliert und die Rituale so abgehalten, daß nur Eingeweihte sie verstehen konnten, die zu Schweigen über alles Gehörte, Gesehene, Wahrgenommene und Erkannte verpflichtet waren. Ein formales Mittel, um die A. durchzusetzen, waren die Geheimschriften (magische Alphabete) oder geheime Symbole bzw. Bilder, mit denen die Alchemisten (Alchemie) ihr Wissen vor Außenstehenden verbargen. Ein frühes Beispiel waren die Aufzeichnungen der Essener, einer vorchristlichen jüd. Sekte, die in einer Art Geheimschrift abgefaßt sind, bei der die normale Buchstabenfolge umgedreht wurde. Ein bekanntes Beispiel für den Bruch der A. ist die Veröffentlichung der Flying Rolls (zirkulierende geheime Mitteilungen) des Golden-DawnOrdens durch Regardie. |
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