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Travelling clairvoyance [engl.], im dt.sprachigen Schrifttum findet sich, wenn auch selten, gelegentlich die wörtliche Übersetzung reisendes Hellsehen; gemeint ist der »Aufenthalt im Geist« an einem fremden Ort. Die paranormale Erfahrung wird als eine Art unkörperliches Dort-Sein erlebt, bei dem aber eine gleichsam optische Wahrnehmung möglich ist. Die Trennung von der Telepathie ist schwierig, wenn am »Reiseziel« Menschen sind. Besondere Bedeutung kommt da jenen Fällen zu, in denen zwar Personen am »Ziel« sind, der Sensitive aber den Raum aus einer Perspektive sieht, die den Anwesenden normalerweise nicht möglich ist; z. B. so, als ob er von der Decke herabblickt. Bemerkenswert ist folgender Fall, der allerdings gegen eine wie auch immer geartete Anwesenheit des Sensitiven spricht: Der Schwed. Arzt Backmann experimentierte 1888 mit der 14jährigen Ann S. In den Sitzungen befahl er ihr, die Augen zu schließen, aber nicht einzuschlafen. Dann »schickte« er sie an bestimmte Orte, die sie beschreiben sollte. In einem solchen Experiment »ging« A. in das etwa 20 km entfernte Haus des Arztes, beschrieb richtig die Einrichtung der Wohnung und das Äußere der Ehefrau, außerdem ein junges Mädchen, und zwar so genau, daß Backmann dieses Mädchen identifizieren konnte. Tatsächlich hatte zur Zeit des Versuchs seine Frau mit diesem Mädchen gesprochen — allerdings telephonisch. |
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