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Tonbandstimmen-Phänomen, auf Band gespeicherte, angeblich paranormal produzierte Geräusche, Stimmen oder Musik. Ein Tonbandgerät wird bedient wie bei einer normalen Aufnahme — nur hört der Experimentator nichts. Nach der Aufnahme mit einem Mikrophon oder mittels anderer Verfahren werden von den Bändern Stimmen abgehört, die sich gewöhnlich durch bestimmte Eigenheiten von normalem menschlichem Sprechen unterscheiden: Syntax und Vokabular können verschiedenen Sprachen entnommen sein, die Inhalte verweisen gelegentlich scheinbar auf verstorbene Urheber oder paranormalen Wissenserwerb. Beim Abhören können Schwierigkeiten auftreten: So bevorzugen die »Stimmen« nach Raudive Frequenzbereiche, die dem menschlichen Ohr fast nicht mehr zugänglich sind. Die von Raudive aufgestellte »Relationstheorie« einer »Gegenüberwelt« versucht eine physikalisch gestützte spiritistische Erklärung des Phänomens. Die animistische Erklärung, daß am Magnetband psychokinetisch Veränderungen bewirkt würden, lehnte Raudive ab. Er meinte, der Inhalt der »Stimmen« lasse diese Deutung nicht zu. (Dem Einwand kann dadurch begegnet werden, daß man annimmt, dem PKffekt ginge eine ASWInformation voraus.) Eine andere Interpretation versteht die Tonbandstimmen als ideoplastisches Phänomen (Ideoplastie): Wie in den Sitzungen mancher Materialisationsmedien die dort gewonnenen Paraffinabgüsse von Körperteilen denen des Mediums glichen, so bestehen Ähnlichkeiten zwischen der Stimme des Experimentators und der Tonbandstimme. Bei den Paraffinabgüssen wurde manchmal eine Größenveränderung unter Wahrung der Proportion (meist Verkleinerung) beobachtet — dem sollen Verkürzungen der Einspielungen gegenüber dem normalen Sprechtempo des Experimentators entsprechen . — Weitere Erklärungsversuche schließen selbst UFOs in die Überlegungen ein. — Pionier der Forschungen auf diesem Gebiet ist Jürgenson. |
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