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Schrenck-Notzing, Albert Freiherr v.

 
       
  Schrenck-Notzing, Albert Freiherr v. (1862-1929), dt. Arzt und Parapsychologe. Als Student lernte Sch.-N. den Hypnotismus und die Möglichkeiten einer Suggestionstherapie kennen; persönliche Begegnungen mit Du Prel, v. Hartmann und Hellenbach verstärkten die daraus resultierenden philos., ps. und okkultistischen Fragen. Weitere Nahrung erhielten diese Fragen bei mehreren Studienaufenthalten in Frankreich, wo er u. a. zusammen mit Freud bei Bernheim Kenntnisse der hypnotischen Psychotherapie erwarb. Wichtig wurde auch eine Begegnung mit Riehet 1889 in Paris. Sch.-N. übersetzte daraufhin pps. Arbeiten Richets und setzte eigene Untersuchungen auf dem Gebiet der ASW fort. Einen ersten Bericht legte er bereits 1891 in den Proceedings der S. P. R. vor. Sch.-N. war als praktischer Arzt tätig, daneben arbeitete er wiss. über die Suggestionslehre und machte sich einen Namen in der Gerichtspsychiatrie. Immer stärker wandte sich sein Interesse dem Problem des physikalischen Mediumismus zu. Er veranstaltete Sitzungen mit den berühmtesten Medien seiner Zeit, z. T. in seinem eigenen Münchner Laboratorium. Die namhaftesten waren Eva C., Eglinton, Gazerra, Kluski, Tomczyk und vor allem die Brüder Schneider und die Paladino. Die Hauptaufgabe sah Sch.-N. in der Sicherung der Phänomene, ihre Deutung hielt er für sekundär; allerdings neigte er deutlich dem Animismus zu. Bleuler beschreibt Sch.-N. als »einen ernsthaften Mann ..., dem es nicht um Emotionen fabelhafter Erlebnisse zu tun war, sondern vor allem um die ganz realistische Festlegung der Existenz paraphysischer Erscheinungen, und zwar womöglichdurch physikalische Kontrollen. Wir waren überrascht über die Skepsis, mit der er bestrebt war, Fehlerquellen aufzudecken und auszuschließen, und wie er seine Maßregeln immer wieder gegenüber dem Medium durchzusetzen suchte, dabei aber sich immer bewußt blieb, wie sehr ein Medium sich nicht nur von einem physikalischen Apparate, sondern auch von dem lebendigen Versuchstiere des Physiologen unterscheidet.« (Bleuler in Z. f. Pps. IV, 4, 1929: 185; das Heft enthält ausschließlich Nachrufe auf Sch.-N.) — Werke Bibl.  
 

 

 

 
 
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