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Rilke, Rainer Maria |
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926), österr. Dichter. Lit.psychologen haben mehrfach darauf hingewiesen, daß die Dichtung R.s z. T. Züge einer fast automatischen Produktion zeigt; er selbst hat mit leiser Ironie angedeutet, das eine oder andere Werk habe ein Geist ihm geschrieben. Tatsächlich beschäftigte er sich wiederholt mit Spiritismus, unternahm Versuche mit der Planchette und war Teilnehmer an Seancen. Einen Verkehr mit den Jenseitigen hielt er für möglich. Direkt abstoßend fand er die Materialisationsphänomene: »Hier ist so ein Zeitungsblatt mit einer widerwärtigen Abbildung, es ist das einzige, was ich in Sachen Schrenck-Notzing gesehen habe, und, wahrlich, es ist schon degoutierlich genug. Das Buch [gemeint ist Schrenck-Notzing 1914] habe ich nicht kommen lassen ... ich überlegte, — aber für mich ist das alles doch nicht das Rechte ... Ich will jedem Geiste Rede stehen; wenn er die Expansion hat und die Not, in mein Leben einzubrechen, dann wird er auch was Vernünftiges zu sagen haben, wofür wir uns nicht beide schämen müssen. Aber diesen Geisterzucker ausstreuen, damit Gott weiß, welches abgelegte und drüben verpönte Gespenstergesindel heranschleicht und uns (genau wie die aus Afrika herbeigeschleppten Wilden) Gebräuche und Geheimnisse vormacht, die von keinerlei Welt sind, das ist geschmacklos und trübt Diesseits und Jenseits mit seinem Bodensatz ... Nein, ich mag dieses Metier nicht und werde mich hüten, mein bißchen Gewässer in jene zweideutigen Kanäle zu leiten, damit es dort vielleicht zum Sumpf sich vermüßige und Blasen und Irrlichter in die schlechte Luft spiele.« (Brief an die Fürstin Taxis aus dem Jahr 1913, wahrscheinlich lag R. eine Vorankündigung von Schrenck-Notzings Buch vor. |
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