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Phantastische Literatur, Phantastik ist eine lit.geschichtlich noch nicht exakt definierte erzählerische Kategorie; sie steht z. T. neben, z. T. in der Science-flction-Tradition und folgt den lit. Mustern der Romantik, vor allem der sog. Schwarzen Romantik ( Gothic novel). Mißtrauen gegenüber der Ratio, nicht jedoch Preisgabe der Logik kennzeichnet dieses Genre: Das Übernatürliche bricht in das Vernünftige ein. Die Phantastik grenzt sich ab gegen Allegorie, Fabel, Utopie, Wortproduktionen psychiatrischer Patienten, das Märchenhafte, das nur geglaubte Übernatürliche (Aberglaube) und das entschleierte Übernatürliche (Pps.). Ihre Thematik bilden: Werwolf, Vampir, Störungen der Identität, das Unsichtbare, Veränderungen der Raum-Zeit-Kontinuität, unbekannte Kommunikationsformen usw. — Das Interesse an der Phantastik wuchs beim dt. Leser deutlich im und kurz nach dem Ersten Weltkrieg, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg und wieder neu seit Ende der 6oer Tahre. Die theoretische Aufarbeitung der ph. L. hat im dt. Sprachgebiet erst begonnen (Zondergeld), sie verspricht für die Pps. Aufschlüsse zur Frage der Rezeption des pps. Gegenstandes. Das Unbegreifliche war der Ausgangspunkt der Pps. und ist die Quelle der ph. L. Okkultismus und Lit. konnte das Geheimnis bewahren und darstellen; die Pps. als Wiss. will es aufklären. »Phantastik und Parapsychologie entwickeln sich also, trotz der gemeinsamen Basis, in entgegengesetzte Richtungen. Als der alte Aberglaube verschwand, wurden zwei neue Disziplinen, die sich ergänzen, obwohl sie auseinander-streben, geboren, damit sowohl die Ratio als auch die Emotion auf ihre Kosten kommen.« (Der frz. Lit.wissenschaftler Louis Vax; zit. n. Zondergeld) |
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