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Gothic novel [engl.; gotischer Roman], Bezeichnung einer bestimmten Richtung der romantischen epischen Lit. in England um I800, umgangssprachlich auch »Schauerroman« genannt, deren wesentliches Element die Begegnung mit dem Übernatürlichen und Unerklärlichen ist. Diese poetischen Versuche sind für die Pps. durchaus von Interesse. Die engl. Hauptvertreter dieser Lit. sind Maturin, Lewis, Radcliffe und Walpole; zur Verdeutlichung ihres theoretischen Standorts wichtig sind Edmund Burkes Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen (1756) und Anna Laetitia Aikins Essay Über das Vergnügen, das wir aus den Gegenständen des Schreckens gewinnen (1773). Von der engl. G. n. direkt oder indirekt beeinflußt zeigen sich in Deutschland Goethe (Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter), Schiller (Geisterseher), Tieck und vor allem E. T. A. Hoffmann, in unserem Jh. Hanns Heinz Ewers (Alraune) und Meyrink. Für die frz. Lit. sind Villiers de l’Isle-Adam und Maupassant, für die russ. Gogol und Turgenjew zu nennen. Zu den engl. und amer. Nachfolgern zählen Bulwer-Lytton und Poe. Um die Mitte des 20. Jh.s erfuhr die G. n. in Deutschland eine Leserenaissance; aber auch dt. Autoren zeigten verstärkt Interesse am Irrationalen, an der Begegnung der Realität mit einer »anderen Welt«. |
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