|
|
Die Angst vor Ungeheuern durchzieht die Menschheitsgeschichte schon von Anfang an a Drachen). Besonders von Seeleuten und Küstenbewohnern gibt es Berichte über grauenvolle Ungeheuer, die ganze Schiffe in die Tiefe zogen. Meist haben die Ungeheuer in den »Augenzeugenberichten« die Form von Seeschlangen, manchmal haben sie auch eine Art Pferdemähne, wie sie 1848 von der Mannschaft der amerikanischen Brigg »Mary Ann« gesehen worden sein soll. Tausende Menschen haben von Seedrachen berichtet, viele von ihnen unter Eid. Hier eine kurze Liste der Begegnungen mit Meeresungeheuern: Coll (nordwestliches Schottland): 1808 hatte ein Geistlicher beim Fischen eine Begegnung mit einem abscheulichen Meeresungeheuer, das einen langen Hals hatte und etwa 20 bis 30 Meter lang war. 13 einheimische Fischer stützten seine Behauptung. Port Victoria (Australien): Australische Siedler meldeten 1948, sie hätten ein merkwürdiges Geschöpf in einem See gefangen. Es habe den Kopf eines Känguruhs, doch einen langen Hals und eine struppige Mähne. Man vermutete, dass es sich um ein »Bunyip« handelte, ein sagenhaftes Tier, von dem die Eingeborenen berichteten, dass es einst in abgelegenen Seen an vielen Orten gelebt habe. Der Name bedeutet »Wasserteufel«.
Galapagosinseln (Pazifik): Seite an Seite segelten zwei amerikanische Walfänger nordwestlich der Galapagosinseln. Der Kapitän der »Monongahela«, eines der Schiffe, setzte drei Boote aus, um ein Tier zu jagen, das er für einen Wal hielt. Die Besatzung des zweiten Schiffes, der »Rebecca Sims«, beobachtete einen verzweifelten Kampf. Bis die Walfänger das Tier harpuniert und getötet hatten, waren zwei der Boote untergegangen. Das kämpfende Wesen sei ein grau braunes Reptil von etwa 50 Metern Länge gewesen, sagten die Matrosen der »Rebecca Sims«. Der Kapitän der »Monongahela« ließ dem Ungeheuer den Kopf abschneiden und ihn in ein Fass mit Alkohol an Deck legen. Weder das Schiff noch die Mannschaft wurden jemals wieder gesehen. Nordsee: 1881 wurde das schottische Fischerboot »Bertie« nach den Worten seiner Besatzung von einem bösartigen Ungeheuer mit Höckern auf dem Rücken angegriffen. Das Boot sei fast gekentert. Ein Besatzungsmitglied feuerte mit einem Gewehr auf die Bestie, die aber weiter stundenlang das Boot umkreiste und erst am Abend abtauchte und verschwand. Acht Jahre zuvor war ein Tier mit sieben Höckern und einer Länge von 30 Metern von zwei Geistlichen in der gleichen Gegend gesehen worden. Das Tier mit den vielen Höckern wurde insgesamt 33mal beobachtet. Und zwar ausschließlich in den warmen Gewässern des Nordatlantischen Golfstroms.
Santa Cruz (Kalifornien): 1925 wurde ein großer Kadaver an den Strand gespült. Der Zoologe, der ihn untersuchte, beschrieb ihn als »zwölf Meter lang, mit einem langen, dünnen Hals, einem breiten Schädel und einem Maul ähnlich einem Entenschnabel«. Der Zoologe konnte den Kadaver nur kurz untersuchen, da er schon stark verwest war. Nach seinen Aussagen habe er dieses Wesen nicht zoologisch einordnen können. Praa Sands (Cornwall): 1928 wurde ein Kadaver ohne Kopf an Land gespült. Er war zehn Meter lang, hatte vier Flossen und einen spitz zulaufenden Schwanz. Die Gattung des Tieres war unbekannt.
Girvan (Ayrshire, Schottland): 1953 wurde ein zwölf Meter langes Wesen, dessen Hals man mit dem einer Giraffe verglich, an den Strand gespült. Einheimische verbrannten den Kadaver. Florida: Im Jahre 1962 gerieten fünf Taucher der US Luftwaffe in einem Boot fünf Meilen vor der Küste in einen dichten Nebel. Plötzlich verspürten sie einen Ekel erregenden Gestank. Sekunden später habe sich ein »ungeheurer Kopf und Hals« über ihnen aufgetürmt. Die Taucher stürzten ins Meer. Nur einer überlebte und berichtete über den Vorfall. Seinen Angaben zufolge wurden die Kameraden unter gellenden Schreckensschreien in die Tiefe gezogen.
Berichte über Ekel erregenden Gestank findet man häufig bei Schilderungen von Begegnungen mit Kraken. Älteren Berichten zufolge sollen diese Polypen ganze Schiffe auf den Meeresgrund gezogen haben. Der römische Schriftsteller Plinius, der den Untergang Pompejis so eindrucksvoll dokumentierte, schrieb: »Kein Tier im Wasser bringt den Menschen auf eine grausamere Art um als der Polyp. Wenn er Schiffbrüchige oder Taucher anfällt und mit ihnen kämpft, saugt er sich mit seinen vielen Saugnäpfen fest und zieht sie in die Tiefe hinab.
Bei Carteja drang ein Polyp in die Behälter der Fischhändler ein, um sich über die eingesalzenen Fische herzumachen. Er kroch an einem Baum hoch und überstieg hohe Zäune. Die Hunde riefen die Fischer herbei. Diese waren entsetzt, denn der Polyp war von ungeheurer Größe. Er sah wie von Salzlake überzogen aus und verbreitete einen fürchterlichen Gestank. Das Ungeheuer trieb die Hunde mit schrecklichem Blasen von sich, peitschte sie mit den Armspitzen und schlug mit den stärkeren Armen wie mit Keulen auf sie ein. Viele Dreizacke bohrten sich in seinen Leib und das Tier wurde schließlich getötet. Der Polypenkopf war so groß wie ein Fass. Seine keulendicken Arme waren von einem Mann kaum zu umspannen und 30 Fuß lang.«
Plinius gilt als der exakteste Schilderer unter den römischen Schriftstellern. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass er von der Wahrheit des von ihm Berichteten überzeugt war. Der größte bisher aufgebrachte Riesenkrake war 22 Meter lang, seine Saugnäpfe hatten einen Durchmesser von 20 Zentimetern. Auf der Haut gefangener Wale wurden 45 Zentimeter lange Narben von Saugnäpfen gefunden. Es ist zu vermuten, dass auf dem Grund der Tiefsee Lebewesen vegetieren, von denen wir bisher nur in Sagen und Legenden hörten.
Viele Geheimnisse der sagenhaften Riesentiere sind noch nicht gelüftet. Aber dass sie dem Menschen gefährlich werden können, bewies spätestens das Beispiel der Schiffskatastrophe der »Britannia«, die im Zweiten Weltkrieg im Atlantik versenkt wurde: Die Rettungsboote waren überfüllt. Da tasteten sich zwei Arme eines Polypen an einen der Überlebenden heran und zogen ihn in die Tiefe. Ein zweiter Soldat verschwand, ebenfalls von Armen ins Meer gezogen. Ein dritter konnte nur dank seiner Kameraden gerettet werden. Auch bei ihm hatte sich schon der
Fangarm eines Kraken um die Beine gelegt. Die Kameraden schossen auf den Arm. Die Riesenkrake verschwand. Polypen wurden in allen Teilen der Weltmeere gesehen. Das »Meerpferd« (37 Beobachtungen) ist außer im Polarmeer und dem Indischen Ozean schon überall aufgetaucht. Der »Superaal«, zwischen zehn und 30 Metern lang, wurde zwölfmal gesehen. Er lebt offenbar ausschließlich in tiefen, kalten Gewässern. Neben denen über viele andere geheimnisvolle Meeres ungeheuer gibt es Berichte über einen Meeressaurier, der ähnlich wie ein Krokodil aussehen soll, nur viel größer. Dieses bisher viermal beobachtete Tier lebt ausschließlich in tropischen Meeren. Das berühmteste und umstrittenste Meeresungeheuer bleibt jedoch immer noch das Loch Ness Ungeheuer. |
|