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Malleus Maleficarum (lat. für »Hexenhammer«), Titel eines berühmten spätmittelalterlichen Werkes über das Hexenwesen von den Inquisitoren Henricus Institoris und Jacob Sprenger, das 1487 erstmalig erschienen ist (letzte Aufl. 1982). Inhalt des Hexenhammers sind ausführliche Beschreibungen von Zauberbannen und Verhexungen sowie ein schauerlicher Abschnitt über die Folterung von Hexen, der in den meisten Neuauflagen nur gekürzt wiedergegeben ist.
Malleus Maleficarum [lat.; Hexenhammer], eine 1487 von den beiden Dominikanern Heinrich Institoris (ca. 1430-1505) und Jakob Sprenger (1436/38—ca. 1495) besorgte systematische Darstellung des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hexenwesens und zugl. Anleitung zu seiner Bekämpfung. Unter dem Einfluß dieses Werks begann in Frankreich und Deutschland eine »Hexenjagd« im wahrsten Sinne des Wortes, gefolgt von zahllosen Hexenprozessen. Obwohl der M. M. eigtl. als Privatschrift erschien, erlangte er bald gleichsam gesetzliche Kraft. Er heizte nicht nur die Hexenverfolgungen an, sondern, entgegen seiner Zielsetzung, bestärkte noch den Hexenglauben. Ein besonders hervorstechender Zug der sich wiss. gebenden Arbeit ist ihre starke Frauenfeindlichkeit. Man hat den M. M. mit einer gewissen Berechtigung »das verruchteste und zugleich läppischeste, das verrückteste und dennoch unheilvollste Buch der Weltliteratur genannt«; dennoch kommt ihm ein gewisser Quellenwert für die pps. Kasuistik zu (dt. Übersetzung in 3 Teilen von J. R. Schmidt, 31922/23). |
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