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Lorbeer, bot.: Laurus nobilis. Seine Beeren enthalten ein ätherisches Öl und das in Wasser unlösliche Lauroverin. Durch Auskochen der Lorbeeren wird Lorbeerbutter gewonnen, die schon im Altertum für Salben und Spezereien benutzt wurde. Das L.-Öl wird seit dem Mittelalter in der Medizin bei Verdauungsstörungen angewandt. Im Zauberglauben der europäischen Völker ist der L. der Baum der Götter, welcher Sieg und Ruhm symbolisiert. Sein scharf aromatischer Duft unterdrückt Verwesungsgeruch, so daß er in der Antike Apollo geweiht war, der Tod und Seuchen durch seine Strahlen senden konnte. In der griech. Mythologie wird berichtet, daß Orest, der seine Mutter getötet hatte, von Apollo entsühnt wurde. Zum Dank brachte er ihm ein Reinigungsopfer dar. An der Stelle, wo er es vergrub, wuchs ein L.-Baum. In der Magie schreibt man dieser Pflanze die Fähigkeit zu, die Zukunft und Verborgenes schauen zu können. Man benutzte die L.-Blätter als magisches Rauchwerk. Es wurde vermutet, daß der geheimnisvolle Dampf des griech. Orakelortes Delphi von verbrannten L.-Blätter herrührte.
Lorbeer, nach dem antiken Glauben ein Zeichen des Ruhms und des Sieges, außerdem Blitzschutz und Sühnemittel; spendete die Gabe der Inspiration und Weissagung (deshalb Apollon zugeordnet). Seiner besonderen Kräfte wegen pflanzte man ihn oft auf Gräber. Einer umstrittenen These zufolge soll die Pythia L.- blätter gekaut haben, um ihre prophetischen Fähigkeiten zu aktivieren. |
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