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Innere Mission |
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I.M. bezeichnet den Neuansatz der Diakonie im 19. Jh. (Programm: Mission im Inland) und seit 1848 (bis 1957 bzw. 1965; Diakonisches Werk) den organisatorischen Zusammenschluß aller Werke und Verbände der evangelischen Kirche, die durch Volkserziehung und Missionierung eine christliche Antwort auf die wirtschaftlichen, sozialen und seelischen Nöte des Industriezeitalters geben wollten. Mit dem Programm der I.M. als Aufruf an die evangelische Christenheit sollte der Zusammenhang von Glaube und Liebe, moralischer Überzeugung und Handeln im Alltag wieder hergestellt werden. Theorie wie Organisation der I.M. sind wesentlich das Werk Johann Hinrich Wicherns (1808-1881), der damit die alte Praxis der christlichen Armenpflege, die sich ausschließlich an den hilfsbedürftigen Einzelnen wandte, überwinden wollte. Zugleich wurde –im Gegensatz zur Äußeren Mission – das eigene Volk als erziehungsbedürftig angesehen, weil es sich durch Denken und Handeln von seiner christlichen Herkunft entfernt habe (bis heute Grundgedanke der Volksmission; Evangelisation). 1848 wurde der »Centralausschuß der I.M.« gegründet. Sieben große Tätigkeitsfelder lassen sich – im wesentlichen bis heute –unterscheiden: a) Hilfen für Kinder und Jugendliche; dazu gehören Säuglingssiehe Kindersiehe Erziehungsund Jugendheime, nach 1945 besonders Kindergärten. b) Fürsorge für den alten Menschen. c) Familienfürsorge. d) Fürsorge für Kranke und Behinderte. Im 19. Jh. werden viele Anstalten für Blinde, Körperbehinderte, Epileptiker und psychisch Kranke gegründet. e) Fürsorge für Gefährdete, Strafgefangene, Prostituierte (»Mitternachtsmission() und Süchtige (Enthaltsamkeitsvereine) f) Maßnahmen zur »Volksgesundung« – gegen Schundliteratur, für eine christliche Sexualmoral Sexualität). g) Bahnhofsmission, Stadtsiehe Zeltsiehe Schriften-und Binnenschiffermission. Auf dem Hintergrund der fehlenden staatlichen Sozialpolitik und der Unbeweglichkeit einer verkrusteten Amtskirche waren die praktischen Tätigkeiten der vielen Vereine Ausdruck christlicher Nächstenhilfe und für viele Rettung vor dem körperlichen und seelischen Ruin. Drei Gründe ließen den Ansatz einer » |
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