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Zunächst glaubte Maria Pereira aus dem spanischen Dorf Belmez de la Moraleda, man habe ihr einen Streich gespielt. Als sie vom Einkaufen nach Hause kam, fand sie ein Frauenbild in ihrer Küche vor, das sich auf dem Ofensims gebildet hatte. Frau Pereira versuchte, das Bild wegzuwischen. Doch es verschwand nicht. Und die einfache Frau hatte den Eindruck, das Gesicht lächele ironisch.
Dann tauchte ein neues Gesicht auf dem Fußboden auf. Auch dieses ließ sich nicht entfernen. Nicht einmal, als eine neue Zementschicht gelegt wurde. Das Bild blieb. Dann tauchten neue Gesichter auf. Einige verschwanden wieder am gleichen Tag. Andere änderten mit der Zeit ihren Ausdruck. Mit der Zeit wurde das Haus in der Rodriguez Acosta Straße zum Mittelpunkt des Dorfes. Frau Pereira machte das Beste daraus und ließ Neugierige Eintritt zahlen.
Später wurde der Fußboden aufgebrochen und in 2,7 Meter Tiefe fand man Knochen. Doch das überraschte nicht viele Bewohner von Belmez, da der Ort über einem alten Friedhof gebaut worden war. Professor Dr. Bender aus Freiburg und sein spanischer Kollege Dr. German de Argumosa versuchten der Sache auf den Grund zu gehen. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass Frau Pereira ihre Küche abriss und durch eine neue ersetzte. Dennoch: Die Gesichter kamen wieder. Sie wurden ausgiebig fotografiert und analysiert, wobei Kunstexperten die Meinung vertraten, dass es sich um Kunstwerke im Stil des Expressionismus handele. Professor Argumosa und zwei Journalisten wurden Zeuge, wie ein Bild entstand. Argumosa berichtete: »Es war unglaublich, wie das Gesicht vor unseren Augen langsam Konturen annahm. Auf dem Fußboden tauchten scheinbar unzusammenhängende Linien auf, die sich schließlich zu einem beeindruckenden und faszinierenden Abbild eines Gesichtes zusammenfügten.« Auch dieses Gesicht wurde mehrmals fotografiert, löste sich aber im Laufe des Tages in Nichts auf. Bender und Argumosa ließen chemische Analysen durchführen, die aber auch kein Resultat brachten. Das Spukhaus von Belmez war inzwischen zum Treffpunkt vieler Interessierter aus ganz Europa geworden. Einige von ihnen brachten Kassettenrekorder mit. Dabei entstanden ungewöhnliche Aufnahmen. Bender und Argumosa sammelten die Bänder und hörten laute Schreie, das Gewirr vieler Stimmen und ein Schluchzen. Diese Geräusche waren normalerweise in dem Haus nicht zu vernehmen. Den Professoren Bender und Argumosa blieb nichts anderes übrig, als das Erscheinen der Bilder zu einem paranormalen Ereignis zu erklären. Ab 1978 tauchten keine Bilder mehr auf. Eine rationale Erklärung für die rätselhaften Kunstwerke wurde bisher nicht gefunden. |
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