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WILLIAM CASEY |
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1981 wurde William Casey, ein Anwalt und Börsenmakler, der auch Bücher über Rechtsfragen und Geschichte geschrieben hat, von Ronald Reagan zum neuen Chef der CIA ernannt. Casey war ein Malteserritter mit klaren Moralvorstellungen: »Manches ist richtig, und manches ist falsch, in alle Ewigkeit richtig und in alle Ewigkeit falsch«, erzählte er den Zuhörern anläßlich einer Saint-Patricks-Day-Feier. Er zweifelte nie an seiner Fähigkeit, Richtig und Falsch unterscheiden zu können.
Da der Kongreß der CIA weitere illegale Aktivitäten in Nicaragua verboten hatte, machte sich Casey, der wußte, dass die Regierung dort unten in aller Ewigkeit falsch lag, daran, einen Krieg zu führen, ohne dass der Kongreß dahinterkam. 1982 genehmigte Casey das Projekt »Black Eagle«, mit dessen Hilfe die Contras, die die nicaraguanische Regierung stürzen wollten, finanziert und unterstützt werden sollten. Casey hatte Freunde in mehreren Regierungen (Israel, Argentinien, Saudi-Arabien), die im Tausch gegen andere Gefälligkeiten Waffen und Geld an die Contras lieferten. Obwohl das illegal war und Casey den Kongreß ständig belog, war er unschuldig, denn er hatte bis in alle Ewigkeit recht. Darum hatte er auch kein Problem damit, Geschäfte mit Juan Ramön Matta Ballesteros, genannt Matta, zu machen, einem Kokain-Großdealer aus Honduras. Laut Newsweek lieferte Mattas Organisation seit 1985 »vielleicht ein Drittel des in den USA konsumierten Rauschgiftes«. George Bush unterstellte inzwischen in aller Stille die »Drug Enforcement Agency« der National Security Agency und schloß dann ihr Büro in Honduras. Hauptrollen im Eagle-Projekt spielten unter anderem auch General Richard Secord, militärischer Logistikexperte und angeblich auch CIA-Beamter, und Colonel Oliver (Olli) North, der später vor dem Kongreß zugab, dass er »Akten gesäubert... Dokumente vernichtet und andere geändert« habe, als erste Einzelheiten des Drogenund Waffen-Deals durchsickerten. Casey starb während der Untersuchung der langen Liste von Verbrechen, die notwendig waren, um den Krieg zu führen und für den Kongreß unsichtbar zu halten, an einem Gehirntumor. Das Christie Institute, eine Anwaltsfirma, versuchte Secord und North vor Gericht zu stellen, aber das Gericht verwarf ihre Beschwerde. Oliver North ist noch immer Persona non grata in Costa Rica, dessen Regierung die Auslieferung von John Hull verlangte, auf dessen Farm in Costa Rica Waffen für Kokain getauscht wurden. |
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