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Auf der Erde verschwinden viele Menschen auf geheimnisvolle Art und Weise. Aber sie tun es auch in der Luft – auf noch geheimnisvollere Weise. Der Multimillionär Alfred Loewenstein flog am 4. Juli 1928 vom britischen Flughafen Croydon mit einer dreimotorigen Fokker VII nach Brüssel. Über dem Ärmelkanal ging er zur Toilette. Er kam nie wieder heraus. Sein Diener schaute nach einiger Zeit nach ihm und fand die Kabinentür verschlossen, die Toilette leer. Eine Untersuchungskommission kam zu dem seltsamen Schluss, der Millionär habe die Toilettentür mit der Kabinentür verwechselt. Eine absurde Vorstellung. Es hätte im Flug die Anstrengung mehrerer Männer gebraucht, um die Tür auch nur ein kleines Stück zu öffnen. Das Verschwinden wurde nie geklärt. Ebenso wenig, wie das des Jerrold I. Potter, eines Mannes aus der Mittelschicht in Kanakee (US Bundesstaat Illinois), der 1968 mit seiner Frau zu einem Treffen des Lions Clubs in Texas flog. Mr. Potter wollte kurz vor der Landung noch zur Toilette, wechselte auf dem Weg dorthin noch ein paar Worte mit James Shaive, dem Präsidenten des Lions Clubs von Ottawa, und verriegelte die Toilettentür hinter sich. Minuten später erschütterten Turbulenzen die Maschine. Als man fünf Minuten später nach Mr. Potter schaute, war die Toilette leer. Der 55 jährige Mann war spurlos verschwunden. Auch sein Verschwinden wurde nicht geklärt.
Auch das Verschwinden der Mannschaft des Militärzeppelins L 8 der US Küstenwache fand über anderen Gewässern statt. Am Morgen des 16. August 1942 hatten Leutnant Ernest D. Cody und Kadett zur See Charles E. Adams die Gondel der L 8 bestiegen und waren in der San Francisco Bay aufgestiegen. Ihre Aufgabe war die Suche nach feindlichen U Booten vor der Küste. Um 7.55 Uhr meldete Leutnant Cody, dass sie auf 100 Meter heruntergingen, um einen Olfleck zu begutachten. Zahlreiche Augenzeugen auf Fischkuttern und zwei bewaffneten Patrouillenbooten beobachteten das Sinken der L 8 und verließen das Gebiet, da möglicherweise Wasserbomben geworfen werden würden. Dazu kam es aber nicht. Die L 8 wurde plötzlich wieder hochgerissen und verschwand eine Zeit lang in einer Wolke. Der Flugplatzkontrollturm versuchte sofort, mit dem Zeppelin Kontakt aufzunehmen. Doch es kam keine Antwort. Ausgesandte Suchflugzeuge sahen den Zeppelin schemenhaft in der Wolke. Sie wollten nicht eindringen, da ihnen die Wolke zu bedrohlich erschien und sie auch den Zeppelin nicht beschädigen wollten. Zwei Stunden später wurde der Zeppelin völlig unbeschädigt am Strand gefunden. Die Kanzel war leer, die beiden Seeoffiziere verschwunden. Die Fallschirme waren an Bord. Ohne sie hätten sich die beiden nicht durch einen Sprung in die Tiefe retten können. Es gab keinerlei Beschädigungen an Bord. Das Funkgerät arbeitete einwandfrei, die Zündung war angestellt, ein Gashebel ganz, ein zweiter halb umgelegt. Natürlich startete eine groß angelegte Suchaktion unter Einsatz aller Mittel, die der Küstenwache und der Luftwaffe zur Verfügung standen, jedoch ohne Ergebnis. Die beiden Offiziere blieben unauffindbar.
Die geheimnisvolle Wolke kam jedoch in den Untersuchungsberichten nicht vor. Doch Wolken haben nahe der Erde und in der Luft sehr oft eine geheimnisvolle Rolle gespielt. Ein weiteres Beispiel: Im März 1952 befand sich der britische Geschwaderchef J. Baldwin mit seiner Staffel auf einem kurzen Erkundungsflug entlang der koreanischen Grenze. Seine Maschine verschwand in einer Wolke und blieb darin verschwunden.
Am Nachmittag des 10. Juli 1930 startete in Corpus Christi (US Bundesstaat Texas) eine kleine Maschine, um fünf Geschäftsleute in ihren Heimatstaat Kansas heimzubringen. Es war ein perfekter Start bei klarem Himmel. Frederick H. Dierks, ein Freund der fünf im Flugzeug, winkte ihnen nach. Am Himmel hing eine, wie Dierks es ausdrückte, kleine, dunkle, kompakte Wolke wie ein Fremdkörper. Das Flugzeug tauchte in die Wolke ein – und explodierte. Die Trümmer regneten fünf Meilen vom Unglücksort entfernt auf die Erde. Die Ursache der Explosion wurde nie ermittelt. |
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